Geistlicher Abend mit stellvertretender KFD-Vorsitzenden im Dom in Münster

Synodaler Weg: Expertin Wuckelt kündigt Fortschritte für Frauen an

Agnes Wuckelt von der Katholischen Frauengemeinschaft (KFD) hat konkrete Fortschritte für Frauen als Ergebnis des Synodalen Wegs der katholischen Kirche in Deutschland in Aussicht gestellt. Wuckelt sprach im Dom in Münster.

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Agnes Wuckelt von der Katholischen Frauengemeinschaft (KFD) hat konkrete Fortschritte für Frauen als Ergebnis des Synodalen Wegs der katholischen Kirche in Deutschland in Aussicht gestellt. Es gebe eine Fülle von Aufgaben, die Frauen schon unter geltendem Kirchenrecht wahrnehmen könnten, sagte die stellvertretende KFD-Bundesvorsitzende im Dom in Münster: „Es braucht nur einen Bischof, der sagt: Das setze ich um.“

Wuckelt nannte die Leitung von Gemeinden, allein oder im Team, Führungsposten in Kirchen-Einrichtungen und Bistumsverwaltungen – und liturgische Dienste. Die emeritierte Professorin für Praktische Theologie an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen in Paderborn sieht Spielraum beim Verkündigungsamt, beim Predigtdienst, bei Taufen, bei der Assistenz bei Eheschließungen, bei der Krankensegnung und im Begräbnisdienst.

 

„Frauen wollen ihr Recht“

 

Wuckelt gehört der Vollversammlung und dem Frauen-Forum des Synodalen Wegs an. Das Forum wolle bereits zur nächsten Synodalversammlung im September Vorschläge zur Abstimmung vorlegen. Es müsse darum gehen, Frauen auch Entscheidungskompetenz zu geben. Komme es zu solchen Fortschritten, werde das „die Glaubwürdigkeit der Kirche stärken“.

Ohne die Bewegung „Maria 2.0“ zu nennen, sagte die KFD-Frau, viele Frauen gingen inzwischen aus Protest auf die Straße, ihre Geduld sei zu Ende: „Sie wollen ihr Recht.“ Wuckelt erinnerte an eine These eines Fachkongresses in Osnabrück 2017: „Nicht der Zugang von Frauen zu den kirchlichen Diensten und Ämtern ist begründungspflichtig, sondern deren Ausschluss.“

 

„Frage nach der Verbindlichkeit der Lehre“

 

Es sei auch Thema des Frauen-Forums beim Synodalen Weg, ob, und wenn ja, warum das Frau-Sein ein Hindernis sein könne, Jesus im sakramentalen Amt zu vertreten. Zudem hielt Wuckelt es für nötig, den diakonalen Dienst in der heutigen Kirche zu stärken. Diesen Dienst würden viele Frauen im Stillen längst tun.

„Frauen sind willens und fähig, volle Verantwortung in der Kirche zu übernehmen“, so die Theologin. Es gebe zudem hinreichende Anhaltspunkte in der Tradition der Kirche für mehr Frauen-Rechte. „Diese Belege werden kaum rezipiert. Deshalb stellt sich die Frage der Verbindlichkeit der geltenden Lehre.“

 

„Gott wirkt auch durch Frauen“

 

Wuckelt warnte, immer mehr Frauen resignierten, engagierten sich nicht mehr oder beendeten gar ihre Mitgliedschaft in der Kirche. Dabei gelte: „Gott wirkt auch durch Frauen.“ Dafür gebe es auch biblische Belege.

Die Theologieprofessorin sprach bei einem Geistlichen Abend zur Fastenzeit im Dom in Münster. Ihr Vortrag ging vom biblischen Buch Judit aus. Es stelle eine kämpferische Frau vor Augen, die rechtgläubig, mit Weisheit und entschieden handle.

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