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Der Essener Generalvikar Klaus Pfeffer verteidigt den Synodalen Weg zu Reformen in der katholischen Kirche. Auf Facebook wies er die Kritik des Passauer Bischofs Stefan Oster zurück, der Synodale Weg könne zu einer Verschärfung der "Glaubenskrise" führen.
Pfeffer schrieb, ohne Osters Namen zu nennen, solche Anschuldigungen wirkten "wie ein Schlag ins Gesicht bei allen, die sich aus tiefster Glaubensüberzeugung für eine Kirche einsetzen, in der niemand mehr Angst haben muss vor Macht-Missbrauch und Gewalt jeglicher Art". Der Generalvikar kritisierte die teilweise oft "in bemerkenswert scharfem Tonfall" und "leider auch von führenden Verantwortlichen" vorgetragene Kritik an den Reformbemühungen. Das wirke "grotesk". "Immer mehr Menschen verzweifeln an unserer Kirche und vor allem auch an dem Gebaren mancher verantwortlicher Kirchen-Repräsentanten - bis zu den höchsten vatikanischen Spitzen."
"Viel Zeit haben wir nicht mehr"
Angesichts dessen von einer Glaubenskrise zu sprechen, sei nicht angemessen, so Pfeffer. "Die Menschen, die mit der Kirche hadern oder sie verlassen, sind durchaus erwachsen und suchen in aller Freiheit ihren eigenen Glaubensweg."
Auf sie zu hören und vor allem auf jene, denen im Raum der Kirche unendlich viel Leid zugefügt wurde, könnte "vielleicht noch helfen", die Ursachen für eine massive "Kirchenkrise" zu erkennen und zu überwinden, so der Stellvertreter des Essener Bischofs. "Viel Zeit bleibt allerdings nicht mehr, fürchte ich."
Die Kritik von Bischof Oster
Oster hatte in der internationalen theologischen Zeitschrift "Communio" seine Kritik am Synodalen Weg erneuert. Es gebe Beschlüsse, die Lehren der Kirche neu zu formulieren versuchten. Dabei handele es sich nicht um Weiterentwicklungen, wie es auch manche Bischöfe sehen wollten. Oster sieht darin "einen Bruch" und etwas "wesenhaft Anderes".