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Der Leiter der einflussreichen Bischofsbehörde im Vatikan, Kardinal Marc Ouellet, ist von Papst Franziskus in den Ruhestand entlassen worden. Am Montag nahm er den aus Altersgründen angebotenen Amtsverzicht des 78-Jährigen an.
Zum Nachfolger ernannte Franziskus den 67-jährigen US-amerikanischen Ordensmann Robert Francis Prevost. Dieser war bislang Bischof des peruanischen Bistums Chiclayo; von April 2020 bis Mai 2021 diente er in dem verwaisten Bistum Callao, ebenfalls in Peru, als Krisenmanager. Seit November 2021 war er Mitglied der Bischofskongregation im Vatikan. Mit der Ernennung erhielt Prevost den Titel eines Erzbischofs.
Missbrauchsvorwürfe gegen Ouellet
Der Kanadier Ouellet leitete seit 2010 die Behörde für Bischöfe, die für Verfahren von Bischofsernennungen und disziplinarrechtliche Angelegenheiten zuständig ist. In die Schlagzeilen geriet er jüngst mit einer Verleumdungsklage gegen eine frühere Kirchenmitarbeiterin. Die ehemalige Pastoralreferentin hatte ihm sexuell übergriffiges Verhalten während seiner Zeit als Erzbischof von Quebec (2002-2010) vorgeworfen.
Noch im November kritisierte Ouellet zusammen mit Kardinal Luis Ladaria beim Ad-Limina-Besuch der deutschen Bischöfe den Synodalen Weg scharf und forderten einen Stopp des Reformprozesses.
Eine wichtige Position im Vatikan
Der Präfekt der Bischofsbehörde hat eine der wichtigsten Positionen in der römischen Kurie inne, vor allem wegen der Zuständigkeiten für Personalentscheidungen in der katholischen Weltkirche, aber auch wegen damit zusammenhängender finanzieller Kompetenzen.