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Auf der Vollversammlung der DBK berichtete der Erzbischof von Homs über die Lage in Syrien. Was er nun von den neuen Machthabern fordert.
Angesichts der jüngsten Gewaltausbrüche in Syrien hat der katholische Erzbischof von Homs, Jacques Mourad, ein Verbot aller bewaffneten Demonstrationen im Land gefordert. Dies könne zur Sicherheit und Stabilität beitragen, sagte Mourad am Dienstag bei der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz im Kloster Steinfeld in der Eifel. Nötig seien zudem freie Präsidentschaftswahlen unter Aufsicht der Vereinten Nationen und die Ausarbeitung einer Verfassungsreform.
Mourad war 2015 von Dschihadisten des „Islamischen Staats“ entführt und fünf Monate lang gefangen gehalten worden, bis ihm die Flucht gelang. „Die Form der derzeitigen Übergangsregierung, die ausschließlich aus Sunniten besteht, weist auf die Sackgasse hin, in der wir uns befinden“, sagte er. Die künftige Regierung müsse die Vielfalt des syrischen Volkes besser repräsentieren. Der Erzbischof warnte vor Bestrebungen der Machthaber, die Scharia, das traditionelle islamische Recht, als Grundlage der neuen Gesetzgebung durchzusetzen.
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