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Musizieren für Freiheit und Einheit: An über 200 Orten in Deutschland singen die Menschen am 3. Oktober wieder gemeinsam. Auch Kirchenchöre aus dem Bistum Münster machen mit.
Schon zum fünften Mal lädt die Initiative „3. Oktober – Deutschland singt und klingt“ am Tag der Deutschen Einheit zum offenen Singen ein. Ihr Ziel: Menschen aller Kulturen und Generationen zu verbinden und damit ein Zeichen für die Einheit zu setzen. Mit dabei sind in diesem Jahr auch der Kirchenchor St. Gottfried und der Chor TonArt der Gemeinde St. Marien in Lünen und der Kirchenchor, der Frauenchor und der Gospelchor der Gemeinde St. Franziskus in Duisburg-Homberg.
Für Freiheit und Demokratie: Singen außerhalb der Kirche
Andreas Rohne, Chorleiter in St. Marien, konnte seine Chormitglieder schnell für das Projekt gewinnen. „Wir wollen uns aktiv für Demokratie, Freiheit, Menschenrechte und Frieden einsetzen. Mit dem Singen haben wir eine für uns Chöre originäre Ausdrucksmöglichkeit dafür“, erklärt der Kirchenmusiker. Heiner Lüger, Chorleiter in St. Franziskus, ist mit seinen Chören schon zum vierten Mal dabei. Auch sie stehen hinter dem Ziel der Aktion. „Wir freuen uns auch, mit unserer Musik mal aus der Kirche rauszukommen.“
Weil die lokale Umsetzung selbst auf die Beine gestellt und finanziert werden muss, ist die öffentliche Aktion allerdings aufwendig zu organisieren. Heiner Lüger muss Sponsoren finden, sich um die Begleitmusiker, die Absperrung des Marktplatzes, die Sicherheit und das Material kümmern. „Dass einige Chöre dann für die Aktion lieber ihre Kirche nutzen, als draußen den politischen Platz, zum Beispiel den Marktplatz, verstehe ich“, sagt der Kirchenmusiker.
Bundesweit zwölf Lieder am 3. Oktober
Die Musik einzustudieren, ist für die Chöre im Vergleich einfach. Die zwölf Lieder, die am 3. Oktober gesungen werden, sind deutschlandweit gleich. Von „Tage wie diese“ von den Toten Hosen und „Kinder an die Macht“ von Herbert Grönemeyer, über „Hevenu Shalom Alechem“ und „Von guten Mächten“ bis zu „Mein kleiner grüner Kaktus“.
Für die 62 Sängerinnen und Sänger aus Lünen ist die Mischung kein Problem, sie haben auch sonst mehr als Kirchenmusik im Programm. In Duisburg teilen sich die Chöre die Lieder nach Vorliebe und Können auf. Heiner Lüger konnte neben den eigenen Mitgliedern auch zwei evangelische Kirchenchöre und einen weiteren Gospelchor für das Projekt gewinnen – insgesamt stehen hier 100 Sängerinnen und Sänger auf der Bühne.
Beide Chorleiter wünschen sich für den 3. Oktober, dass möglichst viele Besucher kommen und mit den Chören zusammen singen. Andreas Rohne: „Damit es ein friedlicher Tag der Einheit wird“.
„Freiheit, Einheit, Hoffnung“: Unter diesem Motto steht die Initiative „3. Oktober – Deutschland singt und klingt“ seit ihrer Gründung 2019. Entstanden ist sie aus einem bürgerlichen Netzwerk von Politikern, Theologen und Verantwortlichen aus Kultur und Gesellschaft. Ziel der Initiative ist es nach eigener Aussage, mit einer bundesweiten Aktion ein Zeichen der Dankbarkeit für die Friedliche Revolution und die Deutsche Einheit zu setzen. Dazu ruft die Initiative am 3. Oktober zu lokalen Bürgerfesten auf, die selbst initiiert und verantwortet, Menschen durch Musik zusammenbringen sollen. Ab 19 Uhr werden dazu auf den Marktplätzen gemeinsam und unter Mitwirkung von Chören, Bands oder Kapellen allgemein bekannte Lieder (Liedauswahl: www.3oktober.org) gesungen.