Veranstaltung des Instituts für Theologische Zoologie in Münster

Tagung bringt Menschen und Tiere auf Augenhöhe

  • Eine Tagung des Instituts für Theologische Zoologie in Münster hat sich mit Fragen der Biodiversität, der Klimakatastrophe und des Artensterbens beschäftigt.
  • Theologen, Philosophen, Biologen, Mediziner, Pädagogen und Ökologen waren dafür zusammengekommen.
  • Das Institut will mit dem Bild des Menschen als „Krone der Schöpfung“ aufräumen.

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Verlust der Biodiversität, Klimakatastrophe, Artensterben – das waren die Themen, die im Rahmen einer zweitägigen Konferenz am Institut für Theologische Zoologie (ITZ) und der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster im Mittelpunkt standen. Referenten aus unterschiedlichen Fachrichtungen waren dazu zusammengekommen, darunter Theologen, Philosophen, Biologen, Mediziner und Ökologen, heißt es in einer Pressemitteilung des Instituts.

Der bekannte Umweltwissenschaftler und ehemalige Co-Präsident des Club of Rome, Professor Ernst Ulrich von Weizsäcker, machte den Aufschlag zur Tagung. In seinem Vortrag wies er auf die Probleme hin, die der Wunsch des „immer mehr“ erzeugt. Sein Bild einer „vollen Welt“, in der unberührte Lebensräume, Pflanzen und Wildtiere kaum noch Platz finden, blieb vielen Zuhörerinnen und Zuhörern im Gedächtnis.

Biologische und ethische Ansätze

An den folgenden Tagen war der Gedanke der Arche als Auftrag zum Schutz der Schöpfung Thema. Auch Tierrechte, Tierschutz und die Grenze zwischen Mensch und Tier wurden aus biologischer und ethischer Sicht thematisiert.

Zur Tagung gehörten auch praktische Einheiten, etwa bei der Begegnung der Teilnehmer mit zwei Poitou-Eseln, die am Tagungsort leben. In einem anschließenden Workshop waren die Teilnehmer aufgefordert, Interaktionen zwischen Tieren und Landschaft nachzuspüren. Es ging um Grenze zwischen Menschen und Tieren, der Wert von Pflanzen für die menschliche Gesundheit und Gedanken zu den Notwendigkeiten für ein gutes Leben.

Gesünderes Miteinander von Menschen und Tieren

In einer Abschlussdiskussion ging es schließlich um konkrete Konzepte zur Verbesserung der aktuellen Lage im Zusammenleben von Menschen und Tieren mit Blick auf einen nachhaltigen Umgang mit der Natur.

Das Institut für Theologische Zoologie in Münster-Gievenbeck will mit seiner Arbeit mit dem Bild des Menschen als „Krone der Schöpfung“ aufräumen, heißt es in der Mitteilung des Instituts. Lehr- und Bildungsangebote zielten auf die Entwicklung neuer Umgangsformen mit Tieren und Pflanzen und die Etablierung eines gesünderen Miteinander ab. Bei der Tagung sei es gelungen, wichtige Fragen wie die Entwicklung einer „anderen Ethik mit dem Gesicht zum Tier und einen besseren Umgang mit der Umwelt“ zu diskutieren.

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