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Ein Kirschbaum, zwei Pflaumen, ein paar Apfelbäume: Acht Bäume stehen im neuen Taufgarten der Gemeinde St. Antonius Rheine. Jeder beim ersten Pflanzfest symbolisch gesetzt für ein Kind, das in diesem Jahr getauft wurde. Was sich die Gemeinde davon verspricht.
Mika und Noah haben sichtlich Freude an ihren neuen Taufbäumen. Die Zwillinge sitzen fröhlich im Kinderwagen und schauen gespannt zu, wie Mama Veronika Schwarz und Papa Wladimir Aiswert ihre Bäumchen in die Erde setzen – eine Kirsche und einen Apfel. Baum ins vorbereitete Loch, Erde drauf, angießen, fertig. „Wer dann später welchen Baum hat, müssen die Jungs selbst entscheiden“, sagt Wladimir Aiswert. Dass ihre Kinder einen Baum im neuen Taufgarten haben, freut die Eltern. „Die Kinder können und sollen sich später dann selber um ihren Baum kümmern“, findet Veronika Schwarz.
Die Idee, einen Taufgarten entstehen zu lassen, stammt von Pastor Jan Kröger, der sie aus seiner Heimat Münster-Roxel kennt. „Wir haben in St. Antonius etwa 100 bis 150 Taufen im Jahr. Aber wie überall schauen wir leider auf sinkende Zahlen“. Deshalb werde im Pfarreirat immer wieder diskutiert, wie man die Familien der Gemeinde erreichen könne. Stephan Leiwering, Ines Wellering und Sarah Stöber haben die Idee des Taufgartens aufgegriffen. „Die Familien kommen zur Taufe und dann sehen wir sie, wenn überhaupt, erst bei der Erstkommunion wieder. Dazwischen gibt es wenig“, sagt Stephan Leiwering.
Baum als bleibendes Symbol für die Taufe
Der Taufgarten soll eine in vieler Hinsicht wachsende Verbindung zu den Familien sein. Beim Pflanzfest, das zukünftig einmal in Jahr stattfindet, werden die Bäume gesegnet und von Eltern, Großeltern oder Paten in die Erde gesetzt. Fünf verschiedenen Obstbäume stehen zur Auswahl, für das Bewässern und Beschneiden und Ernten sind die Familien später selbst zuständig. „Vielleicht laufen sie sich ja beim Wässern oder Ernten mal über den Weg und kommen ins Gespräch“, sagt Stephan Leiwering.
Christina Thesing pflanzt zusammen mit ihrer Schwester, der Patentante von Tochter Johanna, einen Baum. „Wir haben zuhause keinen Platz dafür, finden einen Baum aber als bleibendes Symbol für die Taufe schön“, erklärt sie. So wie das Kind groß werde, wachse eben auch der Baum.
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