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Vor kurzem wurde der Bischof im Bistum Münster verabschiedet. Was er nun in einem westfälischen Wallfahrtsort predigte.
Münsters emeritierter Bischof Felix Genn hat die Wallfahrt 2025 in Telgte eröffnet. „Gerade unsere Wunden werden zu Orten, an denen neue Hoffnung wachsen kann“, sagte er am 26. April zu Beginn des Eröffnungsgottesdiensts in Kapelle des St.-Rochus-Hospital. Dieser wurde aufgrund des Umbaus der St.-Clemens-Kirche dort gefeiert.
Der Ort unterstreiche den Charakter der diesjährigen Wallfahrt unter dem Motto des Heiligen Jahrs „Pilger der Hoffnung“, so Bischof Genn und Wallfahrtsrektor Propst Michael Langenfeld: „Pilgern als Aufbruch mit all dem, was Menschen an Sorgen, Verletzungen und Hoffnungen bewegt.“
Genn: Heiland ist mitten unter uns
In seiner Predigt neben dem Gnadenbild der Schmerzhaften Mutter Gottes griff Bischof Genn diesen Gedanken auf. Er lud alle Pilger und Besucher dazu ein, mit „all ihren Sorgen und Verletzungen aufzubrechen und sich von der Barmherzigkeit Gottes berühren zu lassen“. Der Auferstandene, so Genn, werde an seinen Wunden erkannt, aus denen Heil ströme: „Der Auferstandene kommt nicht mit verschlossenen Türen. Er tritt mitten unter uns – in unsere Unsicherheit, unsere Verletzlichkeit, unsere Sehnsucht.“
Nach der musikalisch gestalteten Messe zogen die Gläubigen, Fahnenabordnungen katholischer Verbände sowie Mitglieder des Souveränen Malteserordens und Vertreter der Bäcker-, Metzger- und Brauergilde mit dem Gnadenbild der Schmerzhaften Mutter in einer Lichterprozession über das Gelände des St.-Rochus-Hospitals.
Auch die Schmerzhafte Gottesmutter ist unter den Menschen
Auch Pastoralreferent und Pilgerseelsorger Richard Schu-Schätter nahm an der Wallfahrtseröffnung teil. Das Leitwort „Pilger der Hoffnung“ verstehe er nicht nur im übertragenen Sinne. Gerade der Ortswechsel von der Propsteikirche in die Kapelle des Rochus-Hospitals mache deutlich, dass Pilgern immer auch Bewegung und Aufbruch bedeute. „Es ist eine Einladung, gemeinsam kreativ zu werden, zu improvisieren und dennoch Hoffnung zu leben und weiterzugeben.“
Man verstehe die Wallfahrtszeit in Telgte in diesem Jahr bewusst als Weg – mit allen Herausforderungen, aber auch mit berührenden Momenten wie der abendlichen Lichterprozession oder der besonderen Präsenz der Schmerzhaften Muttergottes im Krankenhaus, „mitten unter den Menschen, die Trost und Kraft suchen“.