19.993 Katholiken wählen Kirchenausschüsse im Oldenburger Land

Theising: „Wir hätten uns eine höhere Wahlbeteiligung gewünscht“

Mit 8,55 Prozent lag die Beteiligung an der Kirchenausschusswahl im Oldenburger Land knapp unter der bei der vorherigen Wahl. Die Wahlbeteiligung fiel regional sehr unterschiedlich aus. Den Spitzenwert erreichte Schwichteler mit 48 Prozent.

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Die Katholiken im Oldenburger Land haben ihre Kirchenausschüsse neu gewählt. Zur Wahl am vergangenen Wochenende standen über vierhundert Kandidaten in 39 Kirchengemeinden. Von 233.992 Wahlberechtigten gingen 19.993 zur Wahl. Das geht aus einer Mitteilung des Offizialats hervor. Demnach lag die durchschnittliche Wahlbeteiligung bei 8,55 Prozent. Bei der Kirchenausschusswahl vor vier Jahren habe sie bei 8,75 Prozent gelegen.

Spitzenreiter unter den Kirchengemeinden waren in diesem Jahr der Mitteilung zufolge Molbergen (20,84 Prozent) und Wangerooge (19,05 Prozent). Dahinter Bösel (18,44 Prozent), Cappeln (18,12 Prozent) und Löningen (16,49 Prozent). Großgemeinden mit über 10.000 Mitgliedern verzeichneten eine deutlich schlechtere Beteiligung. Darunter Cloppenburg (7,49 Prozent), Damme (7,65 Prozent), Delmenhorst (3,69 Prozent), Vechta (4,72 Prozent), Lohne (6,03 Prozent) und St. Willehad Oldenburg (2,32 Prozent). Aus dieser Gruppe habe allein die Kirchengemeinde Garrel mit 11,32 Prozent ein zweistelliges Ergebnis erzielen können.

 

Zwischen 48 und zwei Prozent

 

In einzelnen Teilgemeinden sei die Wahlbeteiligung deutlich höher ausgefallen. Ganz oben steht hier Schwichteler/Cappeln mit 48 Prozent. Doch auch Ortschaften wie Nikolausdorf/Garrel (30,7 Prozent), Thüle/Friesoythe (30,5 Prozent), Falkenberg/Garrel (27,7 Prozent) und Elsten/Cappeln (27 Prozent) verzeichnen „beachtliche Wahlergebnisse“, heißt es.

Bei den Dekanaten, dem regionalen Zusammenschluss mehrerer Gemeinden, ergibt sich nach Angaben der Pressestelle folgendes Ranking: Löningen (13,26 Prozent), Cloppenburg (12,84 Prozent) und Friesoythe (12,18 Prozent) lagen über dem Durchschnitt. In Diasporadekanaten wie Delmenhorst, Oldenburg und Wilhelmshaven lag die Wahlbeteiligung mit vier bis fünf Prozent deutlich unter dem Durchschnitt.

 

Geringer Frauenanteil in Kirchenausschüssen

 

„Wir hätten uns natürlich gerne eine höhere Wahlbeteiligung gewünscht“, kommentierte Weihbischof Wilfried Theising seiner Pressestelle zufolge die Wahl. „Doch wir freuen uns über jedes Gemeindemitglied, das zur Wahl kommt und somit den Kandidaten ein Votum gibt.“

In die Kirchenausschüsse seien viele fähige Personen gewählt worden, die eine hohe Verantwortung trügen. „Ich bin mir sicher, dass sie sich in den nächsten vier Jahren mit guten Ideen, mit ihren Begabungen und Kompetenzen in die Entwicklungen ihrer Kirchengemeinden einbringen werden“, sagte Theising. Das Motto der Wahl „deine Stimme - deine Kirche“ drücke klar aus, dass jeder in seiner Gemeinde aktiv etwas bewirken könne, sagte er. Und auch wenn der Anteil der Frauen in den Kirchenausschüssen relativ klein sei, so freue er sich doch darüber, dass sie inzwischen in fast allen Gremien vertreten seien.

 

Was macht ein Kirchenausschuss?

 

Der Kirchenausschuss verwaltet das Vermögen der Kirchengemeinden, erklärt die Pressestelle in ihrer Mitteilung. Er ist für Verwaltungsaufgaben und die Immobilien zuständig, er ist Dienstgeber für alle Angestellten einer Kirchengemeinde und vertritt diese juristisch nach außen. Je nach Gemeindegröße gehören dem Gremium neben „geborenen Mitgliedern“ wie dem Pfarrer, einem weiteren Geistlichen, dem Kirchenprovisor und einem Mitglied des Pfarreirates bis zu 14 gewählte Mitglieder an. Zu ihrer ersten konstituierende Sitzung müssen die neuen Kirchenausschüsse spätestens bis zum 9. Februar 2019 zusammentreten.

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