ERSTKOMMUNION (4)

Zwei Geschenke begleiten mich bis heute

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In diesen Wochen empfangen viele junge Menschen ihre erste heilige Kommunion. Das Kirche+Leben-Team erinnert sich. Diesmal: Jens Joest.

 

Erstkommunion am 10. April 1988 – was ich erinnere, lässt sich „Volkskirche“ nennen: Der Großteil der Kinder der damals zwei dritten Grundschulklassen in meinem Dorf am Möhnesee war katholisch und ging selbstverständlich mit zur Kommunion. Da war wohl auch sozialer Druck dabei – es sollte ja kein Gerede geben.

Erstkommunionvorbereitung war jede Woche im Pfarrheim. Meine Mutter, eine lebenskluge Hausfrau, war Katechetin meiner Gruppe. Unsere Arbeitsmappe hieß „Komm!“. Im Internet finde ich, dass es etwas Aktualisiertes mit diesem Namen immer noch gibt.

Aufgeregt vor der Erstbeichte

Ich habe Arbeitsblätter vor Augen, wie es sie zu meiner Grundschulzeit eben gab: Eine Karte des Heiligen Landes mit Jesus-Szenen zum Ausmalen. Zur Erstbeichte das gezeichnete Bild eines Jungen, den ein großer Stein – seine Schuld – niederdrückt. Auf den Stein hatte ich kleine Zettel geklebt, auf denen mögliche Sünden standen.

Vor der Erstbeichte war ich aufgeregt. Nicht aus Angst vor dem Priester, sondern aus Sorge, eine Sünde von meinem Zettel zu vergessen. Nachher war ich sehr erleichtert. So stark habe ich das seither nur nach wenigen Beichten empfunden.

Drei typische Geschenke

Tag der Erstkommunion war der Weiße Sonntag eine Woche nach Ostern. Das war damals in den Pfarreien meiner Heimat der einzige Termin, auch wenn es 30 und mehr Kommunionkinder gab. Der Gottesdienst war brechend voll mit Angehörigen. Ich habe eine Fürbitte gesprochen.

An drei damals typische Geschenke erinnere ich mich: An ein Gesangbuch, das ich nicht mehr nutze – es gibt inzwischen ein neues „Gotteslob“, zudem hilft mir der Eigenteil des Erzbistums Paderborn in Münster nicht.

Ein Kreuz begleitet mich

Die Pfarrei schenkte jedem Erstkommunionkind ein kleines Bronzekreuz. Das begleitet mich seither – vom Kinderzimmer über die Studentenbude bis in meine heutige Wohnung, wo es im Schlafzimmer hängt.

Meine Patentante hat mir eine Armbanduhr geschenkt. Die trage ich manchmal heute noch, mit der vermutlich inzwischen 30. Batterie.

Nach der Erstkommunion ist übrigens eine Mehrheit der Kinder Messdienerin oder Messdiener geworden, ich auch.

 

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