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Joshua Nieland ist 21 Jahre alt. Mit Kirche+Leben hat er darüber gesprochen, warum er sich als junger Christ in seiner Gemeinde St. Laurentius in Senden im Kreis Coesfeld engagiert.
Dass der Glaube eine wichtige Rolle in meinem Leben spielt, war zunächst keine bewusste Entscheidung. Als Kind habe ich abends mit Oma und Opa das Vaterunser gebetet. Heute leite ich mit meiner Schwester eine Messdienergruppe und unterstütze bei der Firmvorbereitung. Dabei kann man viel weitergeben. Gleichzeitig setzt man sich mit seinem Glauben auseinander und kann etwas lernen.
Außerdem verwalte ich für die Pfarrei zusammen mit einer Pastoralreferentin die Homepage und den Instagram-Kanal, wo wir mit Fotos und Berichten unsere Gemeinde auf dem aktuellen Stand halten. Ich schöpfe viel Kraft aus meinem Glauben, er bedeutet für mich Freude. Es gibt vieles, was ich nicht erleben würde, wenn ich nicht gläubig wäre. Das sind Schlüsselmomente, in denen ich merke: Das möchte Gott für dich.
Besuch in Kalifornien beeindruckt
Themenwoche „Wie stehen Sie für Ihren Glauben ein?“
Am Sonntag der Weltmission am 27. Oktober geht es um Mission, um Missionieren, natürlich. Ein für viele schwieriger Begriff, weil er ihnen viel nach Zwang und wenig nach Freiheit klingt. Doch wie leben Christinnen und Christen dann den Auftrag Jesu, seine Botschaft allen Menschen zu verkünden? Sechs Frauen und Männer erzählen.
Im Sommer war ich mit einer Jugendgruppe und unserem Pfarrer in Kalifornien. Dort haben mich die Offenheit und Lebendigkeit des Glaubens fasziniert. Ein „God bless you“ ist dort gang und gäbe. Wenn ich zu Hause sage „Gott segne dich“, guckt man mich, glaube ich, blöd an.
Im Alltag habe ich meine eigenen Gewohnheiten entwickelt, zum Beispiel beim persönlichen Gebet. Abends halte ich einen Tagesrückblick, in schwierigen Situationen sage ich Stoßgebete und in Glücksmomenten danke ich Gott oder zünde eine Kerze an.
„Der Typ von der Kirche“
Außerhalb meiner Kirchen-Bubble bin ich im Ruderverein in Senden aktiv. Da kommen Gespräche über Gott und Kirche nicht auf. Und ich habe Freunde, die keinen großen Bezug zur Kirche haben. Das hilft einem, Dinge aus anderen Perspektiven zu sehen.
Man bekommt auch mal Sprüche reingedrückt. In der Berufsschule wurde mal scherzhaft gesagt: „Der Typ von der Kirche.“ Und auch vor dem Hintergrund der diversen Probleme und Krisen, die wir in der Kirche haben, wird man gefragt: „Warum machst du da mit? Unterstützt du das?“
Was mein Glaube mir gibt
Einerseits muss man das abhaben können. Andererseits muss man einsortieren, ob es konstruktive Kritik ist. Ich kann mich an ein Gespräch mit jemandem erinnern, der aus der Kirche ausgetreten ist und meinte: „Ich finde das cool, wie du darin aufgehst und dich engagierst. Was treibt dich dazu an?“ Dann erzähle ich, was mein Glaube mir alles gibt.