Themenwoche „Wie stehen Sie für Ihren Glauben ein?“ (5)

Mutter und Oma: Ich will den Glauben als Anker weitergeben

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Maria Holtrup lebt ihren Glauben nicht nur als aktives Gemeindemitglied, sondern auch bei vielen Gelegenheiten im Alltag. Als Mutter und Großmutter gibt sie ihn an ihre Familie weiter – und hofft, dass der Glaube für ihre Enkelkinder eine Stütze ist.

Wenn die Enkelkinder bei mir sind, dann wird vor dem Essen gebetet. So ist es auch abends beim Zubettgehen. Dann zeichnen wir das Kreuz auf die Stirn, wie ein „Gott beschütze dich“. Wir haben auch ein schönes Gebetbuch, das die Kinder lieben und aus dem wir gemeinsam lesen.

Wir sind in unserer Familie sehr durch Todesfälle geprägt. Meine Mutter ist schon früh verstorben. Und einer meiner Enkel war fünf Jahre alt, als er an einem Hirntumor gestorben ist. Wenn man durch diese Zeiten keinen Anker hat, da ist man verloren. So erlebe ich es.

Glaube gibt uns als Familie Kraft

Themenwoche „Wie stehen Sie für Ihren Glauben ein?“
Am Sonntag der Weltmission am 27. Oktober geht es um Mission, um Missionieren, natürlich. Ein für viele schwieriger Begriff, weil er ihnen viel nach Zwang und wenig nach Freiheit klingt. Doch wie leben Christinnen und Christen dann den Auftrag Jesu, seine Botschaft allen Menschen zu verkünden? Sechs Frauen und Männer erzählen.

Für mich hat Kirche leider viel kaputt gemacht. Aber das sind zwei Sachen – einmal das Gebäude und die Institution. Und einmal der Glaube. Da habe ich mir immer wieder Kraft geholt. Und das möchte ich meinen Enkeln weitergeben.

Dass Jesus uns immer wieder Kraft geben kann, auch wenn Glaube nichts Fassbares ist. Wir sind da als Familie durch diese Zeiten gekommen, und das ist eben ein Zeichen, dass da jemand ist. Diesen Anker möchte ich meiner Familie weitergeben. 

Ich feiere auch Namenstage mit Kindern und Enkeln

Ich feiere mit meinen Kindern und Enkeln auch Namenstage und die Traditionen an Feiertagen wie Weihnachten. Meine Tochter hat es selbst schwer mit ihrem Glauben. Aber sie nimmt das von mir an und freut sich auch, wenn mein Enkel die Angebote der Gemeinde mitmacht. Da lassen meine Kinder mir freie Hand und akzeptieren das so, wie ich es mache. Meine Tochter sagt dann: „Da bist du bei Oma in den richtigen Händen“. Bei mir Zuhause ist es eben meine Art und mein Glaube, der den Alltag prägt. Da setze ich mich auch einfach durch. 

Falls meine Enkel den Glauben für sich später nicht weiterleben wollen, ist das für mich aber in Ordnung. Das muss jeder Mensch für sich entscheiden. Ich kann es nur vorleben, aber jeder muss am Ende daraus machen, was er möchte.

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