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Der Bibelwissenschaftler Ludger Schwienhorst-Schönberger ist in Rom mit dem Ratzinger-Preis ausgezeichnet worden. Papst Franziskus überreicht dem aus Lüdinghausen stammenden Theologen die Auszeichnung der vatikanischen „Stiftung Joseph Ratzinger/Benedikt XVI.“. Sie wird jährlich für herausragende Beiträge zum wissenschaftlich-theologischen Diskurs vergeben. Zudem wurde die Philosphin Gerl-Falkovitz mit dem Preis geehrt. Beide Preisträger und ihre Arbeiten wurden vom Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer präsentiert.
Schwienhorst-Schönberger studierte Philosophie, Theologie und Pädagogik in München und Münster. Ab 1993 lehrte er alttestamentliche Exegese und hebräische Sprache an der Universität Passau. Zurzeit ist er Professor für Alttestamentliche Bibelwissenschaft an der Universität Wien. Der Westfale gilt als einer der führenden Experten für die Weisheitsbücher der Bibel und für das alttestamentliche "Hohelied".
Preis ist eine „Ermutigung und Verpflichtung“
Schwienhorst-Schönberger bezeichnete die Auszeichnung im Anschluss als "Ermutigung, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen" und "als Verpflichtung". "Ich verdanke der Theologie von Joseph Ratzinger - Papst Benedikt XVI. wertvolle Anregungen für meine Arbeit als Exeget. Dazu gehört auch, dass wir bei historischen Fragestellungen allein nicht stehen bleiben dürfen."
Papst Franziskus würdigte in seiner Ansprache nicht nur "die Tiefe der Gedanken und Schriften", sondern auch "die Arbeit, die über viele Jahre hinweg großzügig und leidenschaftlich geleistet" wurde. Diese Arbeit bereichere das menschliche Erbe und habe einen unschätzbaren Wert auf vielen Ebenen, so für die Mission der Kirche. Da im vergangenen Jahr die Verleihungszeremonie für den französischen Philosophen Jean-Luc Marion (75) und die australische Theologin Tracey Rowland (58) wegen der Corona-Pandemie ausgefallen war, wurde sie im Rahmen der diesjährigen Feier nachgeholt.