Ochtruper wird am Pfingstsonntag zum Priester geweiht

Tobias Eilert will Menschen an Wendepunkten des Lebens begleiten

Ein kurzes Interview: Tobias Eilert ist 27 Jahre und lässt sich in Münster zum Priester weihen. | Video: Michael Bönte

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Über drei neue Priester freut sich das Bistum Münster. Bischof Felix Genn weiht am Pfingstsonntag Lars Rother, Tobias Eilert und Matthias Fraune zu Priestern. Wir stellen alle drei Kandidaten vor – heute Tobias Eilert.

Den Sommer in Madrid 2011 wird Tobias Eilert nie vergessen. Der Weltjugendtag, der damals in der spanischen Hauptstadt stattfand, hat dem jungen Mann aus Ochtrup noch einmal bewusst gemacht, wie viel ihm sein Glaube und die Gemeinschaft mit Gleichgesinnten bedeuten.

Weltjugendtage als Weichenstellung

Nach dem Weltjugendtag 2013 in Rio de Janeiro war für den 27-Jährigen endgültig klar, mit dem Theologie-Studium in Münster soll es nach dem Abitur weitergehen. Dazu zog Tobias Eilert ins Priesterseminar. Zusammen mit Lars Rother und Matthias Fraune wird er Pfingstsonntag von Bischof Felix Genn im Dom in Münster zum Priester geweiht.

Tobias Eilert ist „gut katholisch“ aufgewachsen. „Ich war in meiner Heimatpfarrei St. Lambertus Messdiener, Lektor, nach der Firmung auch in der Leiterrunde“, erinnert er sich an viele positive Glaubenserfahrungen, die ihn bis heute tragen. Schon in der Oberstufe konnte er sich vorstellen, Pries­ter zu werden. Nach dem Abitur entschied sich der Ochtruper aber dann doch erst einmal dazu, ein Freiwilliges Soziales Jahr in einer Kindertagesstätte zu machen, bevor wieder Theoretisches gelernt werden musste. Mit dem Abschluss in der Tasche startete er ins Praxisjahr in Oelde. In die Pfarrei St. Johannes kehrte er auch als Diakon zurück. Zurzeit bereitet er sich am Domplatz auf die Priesterweihe vor.

Tobias Eilert ist es immer wichtig gewesen, private Kontakte und Freundschaften zu pflegen. Besonders zu seinen Feuerwehrkameradinnen und -kameraden. Während seines Diakonates waren es die der Oelder Wehr. Wohin ihn seine erste Stelle als Kaplan führen wird, erfährt er nach der Pries­terweihe.

Offener Umgang mit Kritik

Immer mal wieder musste sich der 27-Jährige für seinen Berufswunsch rechtfertigen. Aber: „Wenn man offen damit umgeht, begegnet einem auch ein großes Interesse“, so seine Erfahrung. Kritik richte sich meist nicht gegen Personen, sondern gegen die Institution Kirche.

Einiges an dieser Institution schmerze ihn selbst auch, gesteht Tobias Eilert: „Und darüber müssen wir immer ins Gespräch kommen.“ Der künftige Priester ist überzeugt, dass sich in der katholischen Kirche Dinge ändern werden, weil sie sich ändern müssen.

Den Menschen die gute Botschaft des Evangeliums näherzubringen, darin sieht Eilert seinen Dienst und seinen Auftrag. Das Jahr als Diakon hat ihn weiter in diesem Anliegen bestärkt: „Mir macht es Freude, Menschen an wesentlichen Punkten ihres Lebens zu begleiten“, sagt er. In der Trauer, aber auch bei Hochzeiten, Taufen und bei anderen Ereignissen.

Sein Lieblingsbibelvers, der auch sein Primizspruch ist und im Galaterbrief steht, fasst es für ihn gut zusammen: „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir.“

Primiz am nächsten Tag

Übertragung der Weihe am Pfingstsonntag ab 14.30 Uhr auf Kirche-und-Leben.de.

Nach der Weihe am Pfingstsonntag im Dom feiert der Neupriester seine Primiz, also seinen ersten Gottesdienst, tags darauf, am 6. Juni, um 10 Uhr in der St.-Marien-Kirche in Ochtrup. Dazu und auch zur Primiz in seiner Diakonatsgemeinde am 12. Juni um 11 Uhr in der Pfarrei St. Johannes in Oelde sind alle herzlich willkommen, die dabei sein möchten.

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