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Am Samstag wird Franziskus beerdigt. Wie es bis dahin weitergeht und wer zur Trauerfeier anreist.
Update 16 Uhr: Der Andrang der Menschen, die sich im Petersdom von Papst Franziskus verabschieden möchten, ist riesig. Seit dem Mittag bewegt sich eine breite Schlange auf den offenen Sarg des Verstorbenen zu, der vor dem Hauptaltar steht. Erste Schätzungen gehen von zehntausenden Menschen aus.
Die Schlange reicht einmal um den gesamten Petersplatz herum. In mehreren Kurven schlängelt sie sich von den linken Kolonnaden bis zu den rechten, hin zu den Sicherheitskontrollen und dem eigentlichen Eingang in die Kirche. Die Menschen stehen mehrere Stunden an, um sich persönlich von Franziskus zu verabschieden.
Abschiednehmen bis Mitternacht
Um den Sarg sorgen Absperrungsseile dafür, dass niemand dem Leichnam zu nahe kommt; Berührungen des Sarges als Abschiedsgeste sind nicht möglich. Während der dreitägigen Aufbahrung wird der Petersdom bis spät in den Abend geöffnet sein: am Mittwoch und Donnerstag bis Mitternacht, am Freitag bis 19 Uhr.
Am Mittwoch wurde bekannt, dass zur deutschen Delegation bei der Trauerfeier am Samstag neben Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und dem geschäftsführenden Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auch Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU), die Bundesrats- und saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) und der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth gehören werden.
Update 12.30 Uhr: Papst Franziskus ist im Petersdom aufgebahrt worden. Zuvor war der Verstorbene in einer feierlichen Zeremonie von der benachbarten Kapelle in seinem Wohn- und Sterbehaus Santa Marta in die größte Kirche der Christenheit überführt worden. Während der Überführung läutete die große Totenglocke des Petersdoms, die nur beim Tod eines Papstes geläutet wird.
Nach der Liturgie in lateinischer Sprache, die der Camerlengo Kardinal Kevin Farrell leitete, nahmen zunächst die Kardinäle, zahlreiche Bischöfe, Priester und Ordensleute sowie die Angestellten des Vatikans von ihm Abschied. Unter ihnen war auch sein persönlicher Pfleger Massimiliano Strappetti, der ihn in den letzten Wochen seines Lebens stets begleitet hatte.
Papst-Beisetzung wird vorbereitet
Erstmeldung, 23. April, 10.30 Uhr: Nach dem Tod des Papstes haben im Vatikan die Vorbereitungen für Beisetzung und Trauerfeierlichkeiten begonnen. Franziskus wird am Samstag, 26. April, in Santa Maria Maggiore beigesetzt, die als seine römische Lieblingskirche gilt. Dies hatte er in seinem bereits 2022 verfassten Testament verfügt. Vor dem Begräbnis wird eine Totenmesse gefeiert.
Am Dienstag konnten in der Kapelle der Papstwohnung im vatikanischen Gästehaus Santa Marta dem Pontifex nahe stehende Menschen Abschied nehmen. Am heutigen Mittwoch werden die sterblichen Überreste in einer Prozession in den Petersdom überführt, wo ein kurzer Wortgottesdienst gefeiert wird. Ab dem späten Vormittag haben Menschen aus aller Welt die Möglichkeit, Franziskus die letzte Ehre zu erweisen. Zudem können sich Trauernde weltweit in Kondolenzbücher eintragen, die in Kirchen ausliegen.
Deutschland gut vertreten
Zur Trauerfeier am Samstag haben sich Gäste aus aller Welt angekündigt. Die deutsche Delegation wird Bundespräsident Steinmeier anführen, wie das Bundespräsidialamt mitteilte. Der Protestant war Franziskus mehrfach begegnet. Mit ihm wird der noch amtierende Bundeskanzler Scholz (SPD) nach Rom reisen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte ihre Teilnahme ebenso zu wie Polens Präsident Andrzej Duda. Er ordnete für den Samstag Staatstrauer an.
Unter den Trauergästen wird nach aktuellem Stand auch US-Präsident Donald Trump sein. Sein Verhältnis zu Franziskus galt allerdings als angespannt, nachdem der Papst wiederholt die strikte Migrationspolitik Trumps kritisiert hatte.
Medienberichten zufolge will außerdem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nach Rom reisen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte dagegen, der russische Präsident Wladimir Putin plane nicht, an der Zeremonie für den verstorbenen Papst teilzunehmen. Wer Russland bei der Trauerfeier vertritt, steht demnach noch nicht fest.
Drei deutsche Kardinäle wählen mit
Beim voraussichtlich Anfang Mai stattfindenden Konklave, der Wahl eines neuen Papstes, sind 135 Kardinäle wahlberechtigt, darunter drei Deutsche. Der Münchner Erzbischof, Kardinal Reinhard Marx (71), war bereits am Dienstagmorgen in Rom. Kardinal Rainer Maria Woelki (68) wird am Donnerstag in der Ewigen Stadt erwartet. Kardinal Gerhard Ludwig Müller (77), der frühere Leiter der vatikanischen Glaubensbehörde, wohnt ohnehin in Rom.