REQUIEM

Prachtvoll – und rot? Die Gewänder bei der Totenmesse für Franziskus

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Die Gewandfarbe bei Beerdigungsgottesdiensten ist oft Schwarz. Nicht bei Franziskus. Und wie passt Pracht zur von ihm gewünschten „armen“ Kirche?

Von KNA

 

Die Totenmesse für einen Papst ist einer der bedeutendsten Gottesdienste in der Kirche. Sie verabschiedet ihr bisheriges irdisches Oberhaupt in einer Mischung aus Trauer über den Tod und Hoffnung auf die Auferstehung.

Statt Schwarz wie bei gewöhnlichen Beerdigungen ist Rot die liturgische Farbe beim Requiem für einen Papst. Er selbst wurde zuvor im roten Messgewand in den Sarg gebettet. Entsprechend tragen alle an der Liturgie beteiligten Kleriker ebenfalls Rot.

Was Bischöfe und Kardinäle beim Requiem tragen

Zur Totenmesse für Franziskus werden rund 200.000 Gläubige sowie Delegationen aus 130 Ländern erwartet. Den Gottesdienst leitet der Sprecher des Kardinalskollegiums, Kardinaldekan Giovanni Battista Re (91). Alle Geistlichen, die konzelebrieren, tragen ebenfalls ein rotes Messgewand, Bischöfe und Kardinäle eine weiße Bischofsmitra. Für solche große Anlässe besitzt der Petersdom einen entsprechenden Fundus einheitlicher Gewänder und Mitren.

Kardinäle und Bischöfe, die nicht mitzelebrieren und weiter entfernt vom Altar sitzen, tragen kein Messgewand, sondern sogenannte Chorkleidung. Dazu gehört ihre Soutane - bei Bischöfen schwarz mit violetter Bauchbinde, rot bei Kardinälen. Darüber tragen sie ein weißes Chorhemd. Dies kann unterschiedlich stark mit Spitze verziert sein. Über dem Chorhemd tragen höhere Kleriker ein oberarmlanges Schultertuch, die Mozetta, wiederum in Violett oder Rot.

Pracht in einer „armen“ Kirche?

Insbesondere bei Gottesdiensten mit Franziskus kam oft die Frage auf: Wie passt prachtvolle Kleidung zu einem Papst, der eine arme Kirche will? Ähnliches lässt sich zu Kelchen, Hostienschalen und Weihrauchfässern fragen. Die Antwort der Kirche lautet: Schönheit und Schmuck, Eleganz und Glanz bringen die Besonderheit der Feier zum Ausdruck. Sie sollen Ehrerbietung sein für Gott, nicht die Träger schmücken.

Lektorinnen und Lektoren tragen als Vertreter der Gläubigen meist zivile Kleidung, bei Papstmessen in schlichter Eleganz, also Anzug oder Kostüm. Entsprechendes gilt für weitere Gottesdienstteilnehmer, wobei die Etikette hier weniger streng ist. Die vom Vatikan geladenen Obdachlosen auf den Stufen zum Petersdom werden sich nicht so kleiden (müssen) wie die Staatsoberhäupter auf der Tribüne.

 

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