Auch Kardinal von Galen in der Ausstellung in der Bundeskunsthalle in Bonn

„Touchdown“ zeigt Geschichte des Down-Syndroms

Zum ersten Mal erzählt derzeit eine Ausstellung in der Bundeskunsthalle in Bonn die Geschichte des Down-Syndroms. Auch ein Brief Kardinal von Galens gehört dazu.

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Auch in der Öffentlichkeit hat fast nie jemand über die Morde gesprochen. Aber ein Bischof aus Münster hat es getan. Er hieß Bischof Clemens August Graf von Galen. Er hat eine Predigt gehalten. In Münster in der Kirche St. Lamberti.“ Eine Erklärung in so genannter leichter Sprache, die in der Ausstellung zu sehen ist, neben dem Text der berühmten Galen-Predigt.

Die systematische Ermordung behinderten Lebens gehört natürlich hinein in die Geschichte des Down-Syndroms, mitten hinein. Wer nach dessen Spuren sucht, stößt zwangsläufig darauf.

Aber – das macht eine der Stärken der Ausstellung „Touchdown“ in der Bonner Bundeskunsthalle aus – die Wirklichkeit ist größer, weiter, bunter, lebendiger.

 

Aus der Sicht von Außerirdischen

 

So benennt Touchdown die dunkle Seite der Geschichte klar und deutlich, weist aber weit darüber hinaus. Um zu zeigen, wie vielseitig und bereichernd  das Leben von Menschen mit Down-Syndrom sein kann.

Ein erzählerischer Trick hilft Besuchern, dafür die passende Perspektive einzunehmen: die Sicht von Außerirdischen, die das Leben auf der Erde erforschen.

Leben konkret. Gleich zu Beginn kommen Menschen mit Down-Syndrom zu Wort. Wie leben sie? Wovon träumen sie? Welche Rolle spielen Beziehungen, Liebe und Sexualität? Wo hindern Grenzen?

 

Nüchterne Zahlen, ermutigende Beispiele

 

Dabei und beim Blick in die Geschichte gerät der Besucher schnell an Grundfragen des Zusammenlebens: Wie offen sind wir eigentlich für Anders-Sein und Abweichung von der Norm? Als Gesellschaft oder als Einzelne?  Dazu zählen auch Fakten über Abbrüche von Schwangerschaften, wenn die Diagnose lautet: Trisomie 21.

Ernüchternde Zahle, aber auch  Mut machende Beispiele, etwa die Bilder prominenter Eltern von Kindern mit Down-Syndrom: Rennfahrer Damon Hill, Charles de Gaulle, Charles Darwin oder Kronprinz Wilhelm von Preußen. Und der Brief einer Mutter, die sich bewusst entschied, ihr Kind trotz der Wahrscheinlichkeit einer Behinderung zur Welt zu bringen.

„Touchdown“ ist noch bis zum 12. März in der Bundeskunsthalle zu sehen. Sie soll später an weiteren Orten gezeigt werden. Weitere Informationen im Internet unter: www.bundeskunsthalle.de

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