Anzeige
Das Kirchenoberhaupt zeigte sich in den vergangenen Wochen immer wieder kurz. Wo er nun gesichtet wurde.
Virale Handy-Videos von einem spontanen Ausflug, den Papst Franziskus am Donnerstag in den Petersdom machte, haben unterschiedlichste Reaktionen ausgelöst. Viele am Vatikan akkreditierte Medienvertreter versuchten zunächst, die Echtheit der von manchen als verstörend empfundenen Bewegt-Bilder zu überprüfen. Die Videos zeigen den Papst im Rollstuhl, in dunklen Hosen und im weißen Unterhemd mit langen Ärmeln, darüber eine gestreifte Decke. Der ihn schiebende Pfleger Massimiliano Strappetti trägt kein Jackett.
Die Reaktionen auf die Clips fallen unterschiedlich aus. Zunächst begegnet der Papst einem Jungen und fragt ihn nach seinem Namen. Der Junge nennt seinen Namen, dann wird ihm der Papst – „il Papa“ – vorgestellt. Der Junge reagiert mit dem Gruß: „Hi Papa“ und geht weiter. Als Nächstes wird ein junges Paar mit einem Baby gezeigt. Der Vater mit dem Baby im Tragegurt kniet nieder, reicht dem Papst das Kind hin, der segnet es. Der Vatikan zeigt die Bilder nicht.
Vatikanmedien zeigten stattdessen Archivbild
Die Nachrichtenagentur Reuters sicherte sich schließlich einige der Videos und verbreitete dazu die Nachricht, dass sich der Papst erstmals seit seiner Wahl in zivil gezeigt habe. Anders das vatikaneigene Portal Vatican News: Es zeigte die ungewöhnlichen Bilder nicht, sondern wählte ein Archivbild vom vergangenen Sonntag. Es zeigt den Papst in seinem offiziellen weißen Gewand mit Kopfbedeckung, während er im Rollstuhl die Heilige Pforte des Petersdoms durchquert.
Dazu war zu lesen: „In einem schlichten Rollstuhl und mit einer Decke über den Beinen ließ sich das katholische Kirchenoberhaupt [...] zum Altar der Kathedra fahren. [...] Nur wenige Minuten genügten, um die über hundert Gläubigen, Restauratoren, Pilger und zufällig Anwesenden zu überraschen. […] Pilgergruppen, Kinder, Restauratorinnen und Besucher strömten respektvoll zum Papst, um ihn zu sehen, ihn zu grüßen oder seinen Segen zu empfangen. Einige standen sogar Schlange, um ihm die Hand zu reichen oder ein Lächeln zu erhaschen. ,Die Emotionen waren so groß, dass ich vor lauter Tränen nicht mehr sehen und nicht einmal ein Foto machen konnte‘, schilderte Monsignore Valerio Di Palma, Domherr von Sankt Peter, gegenüber den vatikanischen Medien.“
Zwischen Empörung und Respektsbekundungen