Pax Christi im Bistum Münster: Nicht alle Schuld bei Russland

Ukraine: Bistum Münster betont Solidarität – Papst mahnt zum Frieden

  • Das Bistum Münster sichert der katholischen Kirche in der Ukraine angesichts des Konflikts mit Russland seine Solidarität zu.
  • Ein ukrainischer Bischof war in Münster zu Gast.
  • Papst Franziskus und die Bewegung Pax Christi rufen derweil alle Parteien zum Frieden auf.

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Das Bistum Münster sichert der katholischen Kirche in der Ukraine angesichts des Konflikts mit Russland seine Solidarität zu. Papst Franziskus und die Bewegung Pax Christi rufen derweil alle Parteien zum Frieden auf.

„Wir setzen uns dafür ein, dass der deutsche Staat die Ukraine durch direkte Hilfe und durch Sanktionen gegenüber Russland unterstützt, auch wenn letztere für uns negative Auswirkungen haben können“, heißt es in einem Brief von Münsters Bischof Felix Genn und von Weihbischof Stefan Zekorn, Beauftragter für Weltkirche. Dieser übergab das Schreiben laut Bischöflicher Pressestelle dem Erzbischof von Lemberg (Lviv), Mieczyslaw Mokrzycki, bei einem schon länger geplanten Treffen in Münster.

Ukrainischer Bischof betont „Stärke des Gebets“

„Wir sind sehr dankbar für die partnerschaftliche Verbindung zwischen der katholischen Kirche in der Ukraine und unserem Bistum und möchten auch in Zukunft diese Beziehungen pflegen und weiterentwickeln“, so der Brief. Zekorn sagte gegenüber Mokrzycki, es bewege ihn, dass „die Menschen in der Ukraine, die ihre Freiheit und Selbstbestimmung so hart erkämpft haben, jetzt Opfer einer derart aggressiven Politik werden“.

Der ukrainische Bischof dankte für die jahrelange, auch finanzielle Unterstützung aus dem Bistum Münster. Mit Blick auf Friedensgebete in vielen Orten betonte er: „Wir glauben an die Stärke des Gebets und wir wissen, dass Gott das letzte Wort hat.“

Franziskus: Fasten für den Frieden

Papst Franziskus sagte, mit „großem Schmerz“ nehme er die Entwicklungen in der Ukraine wahr: „Trotz aller diplomatischen Bemühungen eröffnen sich Szenarien, die immer alarmierender werden.“

Der Papst rief alle Beteiligten auf, „von jeder Aktion Abstand zu nehmen, die den Bevölkerungen nur noch mehr Schmerz“ bereite. Er regte für Aschermittwoch einen Fastentag für den Frieden an.

Pax Christi: Sicherheitsarchitektur nur mit Russland

Die katholische Friedensbewegung Pax Christi forderte, eine gesamteuropäische Sicherheitsarchitektur mit Russland und der Ukraine zu entwickeln. Zugleich verurteilte der Bundesvorstand der Organisation das aktuelle Vorgehen Russlands „aufs Schärfste“.

Die Politik des russischen Präsidenten Wladimir Putin stelle die demokratische Ordnung der Ukraine und internationales Recht infrage. Gerade deshalb müssten EU und Nato „an deeskalierenden, zivilen Maßnahmen festhalten“. Die Wiederherstellung der Sicherheit und Integrität der Ukraine sei nur auf dem Verhandlungsweg möglich.

Pax Christi im Bistum: Der Westen hat Anteil am Konflikt

Pax Christi im Bistum Münster mahnte, wer Krieg vermeiden wolle, dürfe nicht Russland alle Schuld an der Entwicklung zuweisen. Die Nato habe seit 1990 „elementare russische Sicherheitsinteressen übergangen“.

Frieden in Europa könne es „nur mit Russland“ geben, erklärten die Pax-Christi-Diözesanvorsitzenden Maria Buchwitz und Stefan Leibold. Um die Eskalation zu stoppen, müsse der Westen den eigenen Anteil am Konflikt sehen „und bereit sein, Zugeständnisse zu machen“.

Die Lage in der Ukraine

Russlands Präsident Putin hatte am Montag die Anerkennung der von Separatisten ausgerufenen „Volksrepubliken“ Donezk und Luhansk bekanntgegeben. Zudem kündigte er die Verlegung russischer Truppen in beide ostukrainischen Gebiete an.

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