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Der Ukraine-Experte Andrij Waskowycz befürchtet eine Welle von Kälteflüchtlingen. Im Fall eines strengen Winters seien ukrainischen Hilfsorganisationen überfordert. Westliche Hilfe sei dringend notwendig.
Der frühere ukrainische Caritaspräsident Andrij Waskowycz befürchtet eine „Welle von Kälteflüchtlingen“ aus seinem Heimatland. Zwar unterstützten die Caritas und weitere Hilfsorganisationen der Ukraine die Menschen, die von russischen Angriffen auf die Energie- und Wasserversorgung betroffen seien, sagte Waskowycz am Montagabend in Berlin. Im Falle eines strengen Winters seien jedoch Maßnahmen erforderlich, die „weit über die Kräfte der Caritas und der ukrainischen Gesellschaft hinausgehen“. Deshalb sei weitere westliche Hilfe dringend notwendig.
Waskowycz leitet jetzt das Büro zur Koordinierung humanitärer Initiativen des Ukrainischen Weltkongresses, einer internationalen Nichtregierungsorganisation und Interessenvertretung der Ukrainerinnen und Ukrainer. Er sprach in der Berliner Katholischen Akademie bei einer Veranstaltung des Deutschen Caritasverbands zu dessen 125-jährigem Bestehen in diesem Jahr.
Unterstützung auf Augenhöhe
Dabei würdigte Waskowycz den Beitrag des Deutschen Caritasverbands zum Aufbau des ukrainischen Caritasverbandes in den vergangenen 25 Jahren. In enger Zusammenarbeit sei es gelungen, zahlreiche soziale Einrichtungen und Dienste zu etablieren. Die Unterstützung aus Deutschland habe stets „in partnerschaftlicher Weise und auf Augenhöhe“ stattgefunden, betonte Waskowycz, der früher auch Vizepräsident der Caritas Europa war.