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Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs besucht Kardinal-Staatssekretär Pietro Parolin, Chefdiplomat des Vatikans, die Ukraine. Wünsche von Papst Franziskus hat er im Gepäck.
Der vatikanische Chefdiplomat Pietro Parolin hat in der Ukraine seine Solidarität mit dem von Russland angegriffenen Land bekundet. „Es bricht einem das Herz, wenn man bedenkt, dass während wir hier sind, in einem anderen Teil des Landes die Gefechte weitergehen und die Bombardierungen nicht aufhören“, sagte Parolin im Marienwallfahrtsort Berdytschiw. Die Ukraine erlebe derzeit „die dunkle Stunde von Golgota“.
Die Predigt des Kardinal-Staatssekretärs wurde von Weihbischof Edward Kawa auf Ukrainisch verlesen. Franziskus hatte Parolin, die „Nummer zwei“ in der Hierarchie des Vatikans, beauftragt, die Wallfahrtsmesse im westukrainischen Berdytschiw zu feiern. Das dortige Karmelitenkloster ist der bedeutendste römisch-katholische Wallfahrtsort der Ukraine.
Was Parolin den Ukrainern vom Papst übermittelt
Der Papst habe ihn entsandt, um den Menschen zu versichern, dass er die Ukraine in seinem Herzen trage und ihren Schmerz teile, so der Kardinal. Er solle die „fürsorgliche elterliche Umarmung“ und den Segen des Papstes übermitteln.
Parolin sagte, Gott möge die Friedensstifter bestärken und jene von Hass heilen, die den Frieden behindern. Zudem betete er, dass jene, „die ihr Vaterland verteidigen, vor den Angriffen des Bösen bewahrt werden, dass Kriegsgefangene in die Arme ihrer Lieben zurückkehren und dass die Toten in das Himmelreich aufgenommen werden“.
Parolin: Treffen mit Selenskyj geplant
Der Chefdiplomat des Papstes hält sich bis Mittwoch in der Ukraine auf. Er besuchte neben Berdytschiw bereits Lwiw und Odessa. Auch ein Treffen mit Präsident Wolodymyr Selenskyj in Kiew ist geplant. Es ist Parolins erster Ukraine-Besuch seit Beginn des russischen Angriffskriegs.
In Odessa sagte er an die Ukrainer gewandt: „Habt Mut! In diesen schwierigen Momenten sind wir euch nahe und wir teilen eure Schmerzen und eure Hoffnung. Lasst uns weiterhin für Frieden beten!“ Ortsbischof Stanislaw Szyrokoradiuk sagte, die Ukrainer seien für jedes Wort des Papstes zur Ukraine dankbar, die Franziskus auch in jedem Angelusgebet und jeder Generalaudienz erwähne.