„Fridays for Future“ richtet Forderungen auch an Kirchen

Umweltbischof Lohmann begrüßt „globalen Klimastreik“

Der deutsche katholische Umweltbischof Rolf Lohmann begrüßt den Aufruf zum „globalen Klimastreik“ am 20. September. Derweil richtet „Fridays for Future“ auch Forderungen an die Kirchen.

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Der deutsche katholische Umweltbischof Rolf Lohmann begrüßt den Aufruf zum „globalen Klimastreik“ am 20. September. „Es wurde genug geredet und es gibt auch genug Studien, die auf die Gefahren hinweisen, die uns durch die Erderwärmung drohen. Nun braucht es entschlossenes Handeln“, sagte der Weihbischof aus Xanten der Verlagsgruppe Bistumspresse in Osnabrück.

Gerade aus christlicher Sicht sei es geboten, die Erderhitzung entschlossen zu bekämpfen, so Lohmann. Die Christen hätten den klaren Auftrag, die Schöpfung zu bewahren.

 

„Jeder Einzelne ist gefragt, sein Handeln zu hinterfragen“

 

Klimaschutz gehe alle an, sagte Lohmann, der seit Jahresbeginn die Arbeitsgruppe für ökologische Fragen der Deutschen Bischofskonferenz leitet. „Es reicht nicht, mit dem Finger auf den anderen zu zeigen.“

Ohne Anstrengung und konkrete Änderungen werde es den Menschen nicht gelingen, ihre Wirtschafts- und Lebensweise klimaneutral zu gestalten. „Jeder Einzelne ist gefragt, sein Handeln zu hinterfragen“, so der Umweltbischof. Damit die Menschen ihr Verhalten ändern könnten, brauche es auch politische Rahmenbedingungen in Deutschland und weltweit.

 

Aktionen am 20. September

 

Weihbischof Rolf Lohmann. | Foto: Michael Bönte
Weihbischof Rolf Lohmann. | Foto: Michael Bönte

Trotz aller Probleme gab sich Lohmann optimistisch: „Ich warne vor Fatalismus und übertriebener Schwarzmalerei. Dies führt erfahrungsgemäß zu Extrempositionen, die Lösungen eher blockieren als ermöglichen.“

Die Bewegung „Fridays for Future“ und zahlreiche weitere Organisationen aus verschiedenen Ländern planen einen „Klimastreik“ am 20. September. Neben mehreren großen Unternehmen haben in Deutschland auch einige katholische Bistümer und evangelische Landeskirchen ihre Beteiligung angekündigt.

 

Was „Fridays for Future“ von den Kirchen fordert

 

Derweil verlangt „Fridays for Future“ von den Kirchen mehr Einsatz für den Klimaschutz. Die Münchner Ortsgruppe veröffentlichte Forderungen, die sie am Freitag bei einer Tagung in München unter anderem mit dem Potsdamer Klima-Ökonom Ottmar Edenhofer und dem Bamberger Erzbischof Ludwig Schick diskutieren will.

Die Kirchen sollten bei großen „Klimastreiks“ – etwa am 20. September – zur Unterstützung die Glocken läuten lassen. Kirchenmitarbeiter sollten ferner bei Dienstreisen auf Inlandsflüge verzichten. Klimaschutz müsse im Religionsunterricht unter den Aspekten Nächstenliebe und Bewahrung der Schöpfung stärker betont werden. Kirchliche Organisationen sollten kein Geld mehr bei Firmen anlegen, die Gewinne aus fossilen Energieträgern erwirtschafteten.

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