Pax Christi: Aktion der USA ist völkerrechtswidrig

US-Bischöfe rufen im Konflikt mit Iran zu Dialog und Frieden auf

Im Konflikt zwischen USA und Iran nach der Tötung von General Qasem Soleimani haben die US-Bischöfe zu Frieden und Dialog aufgerufen. Auch Pax Christi und der Papst-Botschafter zeigten sich besorgt.

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Im Konflikt zwischen USA und Iran nach der Tötung von General Qasem Soleimani rufen Kirchenvertreter zum Dialog und einer „Abrüstung“ bei der Kommunikation auf. „Angesichts der eskalierenden Spannungen mit Iran müssen wir dringend dafür beten, dass unsere Anführer in der Welt Dialog anstreben und Frieden suchen“, schrieb der Vorsitzende der US-Bischöfe, Erzbischof Jose Horacio Gomez, auf Twitter.

Die Generalsekretärin von Pax Christi, Christine Hoffmann, wandte sich bei domradio.de gegen eine Gewöhnung an Gewalt. „Die Ermordung des iranischen Generals ist eine weitere Eskalation von Seiten der USA. Und die ist absolut zu verurteilen, weil sie völkerrechtswidrig ist und weil sie Öl ins Feuer gießt.“

 

Pax Christi: Völlig falscher Schritt der USA

 

Es gehe darum, einen schon lange tobenden „Flächenbrand“ im Nahen Osten zu beenden. „Da hat unser Verbündeter USA jetzt einen völlig falschen Schritt getan. Das ist verantwortungslos.“ Gewalt werde immer wieder hochgeschaukelt.

Hoffmann pochte auf sprachliche Klarheit: „Wir fordern auch, dass in der Kommunikation abgerüstet wird. Aber das heißt, dass Klarheit über das, was passiert ist, herrschen muss.“ Sie erinnerte zudem an die Äußerung von Papst Franziskus, wonach sich die Welt in einem dritten Weltkrieg befinde, „in Teilen“. Dies sei genau das, was passiere, so Hoffmann.

 

Nuntius: Papst sehr besorgt

 

„Für die Menschen dort ist längst Krieg. Und darauf weist uns der Papst mit dieser Formulierung vom ,Dritten Weltkrieg in Stücken' hin. Ich finde, es ist eine gute Möglichkeit für uns, uns wirklich zu besinnen und an die Menschen dort zu denken, in unserem Gebet. Sie möchten, ganz genau wie wir, einen Alltag in Frieden leben und ihre Kinder großziehen“, sagte Hoffmann.

Zuvor hatte der Papst-Botschafter in Teheran, Erzbischof Leo Boccardi, wissen lassen, dass Franziskus die Entwicklungen mit großer Sorge verfolge. Er bete und lasse sich stets aktuell informieren. Das Kirchenoberhaupt hatte am Sonntag beim Mittagsgebet zudem gesagt: „In vielen Teilen der Welt liegen Spannungen in der Luft. Krieg bringt nur Tod und Zerstörung. Der Papst rief „alle Parteien auf, Dialog und Selbstbeherrschung zu wahren“.

 

EKD: Sorge vor Verschärfung des Konflikts

 

Auch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) zeigte sich besorgt über die drohende Eskalation in der Golfregion. „Die Gefahr eines Krieges ist nach dem US-Angriff auf einen iranischen General wohl gestiegen“, so der Friedensbeauftragte Renke Brahms. Er befürchte nun, dass eine Spirale aus Rache und Vergeltung den Konflikt noch weiter verschärfen könne.

UPDATE 12.30 Uhr: Pax Christi ergänzt

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