Am 22. Dezember ermitteln Frank Thiel und Karl-Friedrich Boerne wieder

„Väterchen Frost“: Neuer Münster-Tatort im Weihnachts-Fieber

Weihnachten ist für das Münsteraner Ermittlerduo Thiel und Boerne in Gefahr. Ihre Kollegin Nadeshda wurde vom Weihnachtsmann entführt. In der neuen Folge am kommenden Sonntag geht es definitiv nicht nur idyllisch zu.

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Münster ist im Weihnachtsfieber, in der ganzen Stadt wimmelt es von Weihnachtsmännern. Und auch die „Tatort“-Ermittler bereiten sich aufs Fest vor. Polizeibeamtin Nadeshda Krusenstern (Friederike Kempter) holt ihre Ohrringe vom Goldschmied ab, der die Familienerbstücke aufgearbeitet hatte. Staatsanwältin Wilhelmine Klemm (Mechthild Grossmann), Kommissar Frank Thiel (Axel Prahl) und Gerichtsmediziner Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) begießen das Fest auf dem Weihnachtsmarkt mit einem Glühwein. Feinschmecker Boerne kann sich – wie erwartet – nur wenig für das aufgewärmte Heißgetränk erwärmen.

Alle freuen sich auf die freien Tage. Für Nadeshda endet die Vorfreude am nächsten Morgen indes in einem finsteren Verließ. Ein Weihnachtsmann hat sie vor dem Haus von Thiel und Boerne entführt. Wie der Titel „Väterchen Frost“ bereits erahnen lässt, führt die Spur bei der Suche nach dem Täter nach Russland. Der „Tatort“ aus Westfalen wurde von Thorsten C. Fischer nach einem Buch von Stefan Cantz und Jan Hinter inszeniert. Das Erste strahlt den Sonntagabendkrimi am 22. Dezember um 20.15 Uhr aus.

Thiel und Boerne buddeln auf dem Friedhof

Der Entführer ihrer Kollegin unterstellt Thiel und Boerne, schlampig ermittelt und einen Unschuldigen vor Gericht gebracht zu haben. Kirill Gromow (Oleg Tichomirov) soll seinen deutschen Freund erschlagen haben, als der die Beziehung beenden wollte. Der Russe beteuert seine Unschuld, doch alle Indizien und Zeugenaussagen sprechen gegen ihn. Zu einer Verurteilung kam es jedoch noch nicht. Durch den Saal waberte bei der Verhandlung gegen ihn ein merkwürdiges Virus, das die Schleimhäute reizte. Staatsanwältin Klemm musste ihr Schlussplädoyer abbrechen.

Natürlich ist Boerne pikiert über die Anschuldigung des Unbekannten – ein Boerne macht schließlich keine Fehler! Schließlich packt ihn doch der Ehrgeiz. Um Nadeshda zu retten, überredet er Thiel sogar, die Leiche des Ermordeten heimlich auszugraben. Er wurde offenbar kurz vor seinem Tod mit einem seltenen Giftstoff betäubt, was auf die Verwicklung russischer Geheimdienste in den Eifersuchtsmord deuten könnte. Andererseits gerät die Schwester des Toten ins Visier des Münsteraner Ermittlerduos. Sie schleift Diamanten bei der Juwelierin, in deren Geschäft Nadeshda ihre Ohrringe bearbeiten ließ.

Weihnachten und, hach, der Kommerz

Zunächst bedient der Krimi einige Vorurteile gegen Russland und seine Bürger, die in der zweiten Hälfte des Films geschickt relativiert werden. Längst wurde bis dahin Münster in den Strudel des Wirkens internationaler Verbrecherringe gezogen.

Der Krimi stimmt die Zuschauer augenzwinkernd auf die Feiertage ein. Auch ein paar ironische Seitenhiebe auf die Kommerzialisierung des Festes und den Druck, mit der Familie glücklich zu sein, können sich die Autoren nicht verkneifen. So erfüllt der Film alle Erwartungen der Zuschauer an den beliebtesten „Tatort“ im Ersten, der von den liebevollen Frotzeleien der Beamten lebt. Boerne und Thiel kennen sich mittlerweile in- und auswendig, sie können oft schon voraussagen, mit welchem kessen Spruch der andere reagiert. Und auch die Zuschauer, die die beiden seit Jahren ins Herz geschlossen haben, können mitraten.

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