Zentrum für Berufungspastoral der DBK zieht positive Bilanz

Valerie und der Priester – jetzt ist Schluss!

Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) hat das Projekt „Valerie und der Priester“ als Erfolg gewertet. Das Priesterbild in der Öffentlichkeit habe korrigiert werden können, hieß es zum Projekt-Abschluss.

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Als einen großen Erfolg hat die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) das Projekt „Valerie und der Priester“ bewertet. Das Ziel zu zeigen, „dass Priester werden etwas Lohnenswertes, Erfüllendes und Gelingendes sein kann“, sei erreicht worden, sagte der Leiter des Zentrums für Berufungspastoral der DBK, Pfarrer Michael Maas, zum Projektabschluss. Die kirchenferne Journalistin Valerie Schönian aus Berlin hatte ein Jahr lang Kaplan Franziskus von Boeselager aus Münster-Roxel begleitet und über seinen Alltag im Internet berichtet.

Ziel sei nicht die Missionierung der Leser gewesen, sondern eine Korrektur des Priesterbildes in der Öffentlichkeit. „Sein Leben und sein Alltag sollten unmittelbar dargestellt werden“, sagte Maas bei einer Pressekonferenz in Münster. Dabei habe man sich bewusst auf nur einen Priester konzentrieren wollen, um möglichst weit in die Tiefe seiner Arbeit und seiner Freizeit vordringen zu können. „Dafür haben wir es ausgehalten, dass es eigentlich noch viele andere tolle Menschen in der Kirche gibt, die in diesem Projekt nicht zu Wort kamen.“

 

Andere Facetten der Kirche

 

Valerie Schönian berichtete, dass es durchaus Kontakt zu Menschen gab, die ihr andere Facetten der katholischen Seelsorge zeigen wollten. So sei sie etwa von Ordensschwestern eingeladen worden, einige Zeit mit ihnen zu verbringen. „Wir konnten und wollten aber nicht die ganze katholische Kirche vorstellen.“ Das Miterleben in der Pfarrgemeinde St. Pantaleon in Roxel und die Kommunikation mit dem Kaplan sei dadurch umso intensiver möglich gewesen.

Von Boeselager konnte von vielen „großen“ und einigen „schwierigen Momenten“ in den vergangenen zwölf Monaten erzählen. Besonders habe ihn beeindruckt, wie Schönian Teil des Gemeindelebens geworden sei. „Etwa wenn sie mit den Messdienern spielte oder bei Festen mit dabei war.“ Auf der anderen Seite seien sie in der Diskussion über einige Themen nicht immer zu einer Einigung gelangt. „Bei Fragen zur Homosexualität oder zum Frauenbild kamen wir nicht zusammen.“ Wohltuend sei dann die Erfahrung gewesen, dass der gemeinsame Weg trotz unterschiedlicher Meinungen funktionieren konnte.

 

Mut zum Experiment

 

Auch Bischof Felix Genn lobte das Projekt. „Es ist ein wertvoller Beitrag zur Stärkung und Wahrnehmung des Priesterbilds gewesen“, sagte er in einer Pressemitteilung der DBK. „Gleichzeitig sind die vielen verschiedenen Beiträge der Journalistin Anregungen, den Glauben zu verstehen.“ Genn, der Vorsitzender der Kommission für Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste der DBK ist, lobte den „Mut zu experimentieren“: „Unverkrampft und fröhlich, suchend und auch zweifelnd, lernend und verstehend.“

Schon im Juni 2017 will das Zentrum für Berufungspastoral ein zweites Projekt starten. Dieses Mal sollen soziale Projekte im Mittelpunkt stehen, über die wieder kirchenferne Journalisten im Internet berichten. Maas hofft auf einen ähnlich guten Zuspruch wie bei „Valerie und der Priester“: Im Schnitt erreichten die Texte, Bilder und Videos etwa 500.000 Nutzer im Monat.

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