Leiter des Pilgerhauses: "Bewusster Akt mit antichristlicher Tendenz"

Vandalismus: Altarkreuz am See Genezareth zerstört

  • Am Benediktinerkloster Tabgha am See Genezareth ist es erneut zu Vandalismus gekommen.
  • Das schmiedeeiserne Altarkreuz eines der Altäre am Seeufer wurde gewaltsam entfernt.
  • Der Leiter des Pilgerhauses Tabgha vermutet wegen des hohen Aufwands "einen bewussten Akt mit antichristlicher Tendenz".

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Am Benediktinerkloster Tabgha am See Genezareth ist es erneut zu Vandalismus gekommen. Das schmiedeeiserne Altarkreuz eines der Altäre am Seeufer wurde gewaltsam entfernt, bestätigt der Leiter des Gästehauses des Deutschen Vereins vom Heiligen Lande (DVHL) in Tabgha, Georg Röwekamp, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Das fest in den Basaltstein verankerte Kreuz sei "mit großer physischer Gewalt", möglicherweise auch mithilfe von Werkzeugen entfernt worden, so Röwekamp. Die Lage der Stätte auf dem Gelände zwischen dem Kloster und dem Gästehaus und der körperliche Aufwand zeigten, dass es sich "um einen bewussten Akt mit antichristlicher Tendenz" handele.

 

Pilgergruppen nutzen die Altäre häufig

 

Die Tat wurde demnach am Donnerstagmorgen bemerkt und bei der Polizei angezeigt. Auch die Deutsche Botschaft in Tel Aviv und die Apostolische Nuntiatur wurden laut Röwekamp informiert. Über den oder die Täter ist nichts bekannt. Nach Einschätzung des Hausleiters haben sie sich über einen benachbarten Badestrand oder mit einem Boot Zugang zum Gelände verschafft.

Vor dem Hintergrund der Brandstiftung im Kloster, bei dem 2015 ein Schaden in Millionenhöhe entstand und Teile des erst 2012 fertiggestellten Gebäudes zerstört wurden, erfülle ihn das Eindringen auf das Gelände mit Sorge, sagt Röwekamp. Die Altäre am Seeufer, die vor allem von Pilgergruppen genutzt werden, werden vom Überwachungssystem der Anlage nicht erfasst.

 

Der Ort Tabgha

 

Das am Nordwestufer des Sees Genezareth gelegene Tabgha gilt als Ort der im Neuen Testament überlieferten Brotvermehrung Jesu. Der Name leitet sich vermutlich vom griechischen "Heptapegon" ab und heißt "Siebenquell". Der Ort gehört mit Kafarnaum und dem Berg der Seligpreisungen zu jener Region, in der sich Jesus häufig aufhielt.

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