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Nach Vandalismus sind die Kirchen der Pfarrei St. Peter Waltrop vorerst nur eingeschränkt zugänglich. Die Pfarrei diskutiert über Präsenzdienste.
Nach Beschädigungen und Verwüstungen in den Kirchen St. Marien und St. Peter in Waltrop im Kreis Recklinghausen beraten die dortigen kirchlichen Gremien und das Seelsorgeteam über Konsequenzen und Sicherheitsmaßnahmen. Vor wenigen Tagen haben Unbekannte in der Kirche St. Marien die Osterkerze an die Wand geworfen, Altargegenstände beschädigt, ein Fürbittbuch zerrissen und weitere Gegenstände durch den Kirchenraum geschleudert.
Im Frühjahr hatten Randalierer die Orgel in der Kirche St. Peter schwer beschädigt. Die Täter hatten den Inhalt eines Feuerlöschers in die Orgelpfeifen entleert. Die Orgel wird derzeit renoviert. Der Schaden beläuft sich auf mehr als 60.000 Euro. Ein Teil der Kosten wird über die Versicherung abgedeckt.
Pfarrer Roeger: „Vorfälle sind äußerst ärgerlich“
„Die Vorfälle schockieren uns. In den Gremien sprechen wir darüber, wie die Sicherheitsmaßnahmen erhöht werden können und gleichzeitig die Kirchen weiterhin offengehalten werden können“, sagte der leitende Pfarrer der Pfarrei St. Peter, Carsten Roeger, im Gespräch mit Kirche+Leben. Auch wenn der finanzielle Schaden in der Marien-Kirche nicht sehr hoch sei, sei der Vorfall äußerst ärgerlich.
Ab sofort bleibt die St.-Marien-Kirche, die bislang von 9.30 bis 16.30 Uhr geöffnet war, außerhalb der Gottesdienstzeiten geschlossen. Nur eingeschränkt geöffnet ist die Innenstadtkirche St. Peter, die normalerweise von 8 bis 16.30 Uhr geöffnet ist. Ein geschlossenes Gitter versperrt den Zutritt in den Innenraum. Davor besteht für die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, Kerzen anzuzünden.
Waltrop: Krippenbesuche werden möglich sein
Für die Weihnachtszeit wird überlegt, einen Präsenzdienst einzurichten, um die Kirchen tagsüber offenhalten zu können. „Es wird gewährleistet sein, die Krippen tagsüber besichtigen zu können. Die Advents- und Weihnachtstage sind wichtige Zeiten der Ruhe und der Freude“, sagte Roeger.
Grundlage der Diskussion in den kirchlichen Gremien ist nach Worten des Seelsorgers ein Wort der deutschen Bischöfe. Unter dem Titel „Offene Kirchen und brennende Kerzen“ hatten die Bischöfe die Pfarreien und Gemeinden ermutigt, ihre Gotteshäuser zugänglich zu halten.
Kirchenbesuch unter Aufsicht
Die Bischöfe hatten erklärt: „Offene Kirchen haben Symbolkraft: Sie sind Zeichen der Einladung Gottes an alle Menschen. In jüngerer Zeit stehen Besucher manchmal vor verschlossenen Türen. Erfahrungen mit Vandalismus und Diebstahl veranlassen Gemeinden, ihre Gotteshäuser nur noch zu festen Zeiten und unter Aufsicht zu öffnen.“
Nach Worten von Roeger werde sich die Pfarrei dafür einsetzen, die Kirchenräume erfahrbar zu halten: „Neben den technischen Sicherheitsmaßnahmen braucht es Helferinnen und Helfer, die sich um die Gotteshäuser sorgen.“