„Kulturminister“ Gianfranco Ravasi fordert mehr Einsatz für Kirchenmusik

Vatikan: Rock und Pop können Gottesdienste „stimulieren“

Prince, David Bowie, Leonard Cohen: In ihren Songs gebe es immer wieder Bezüge zum Glauben, hat Kardinal Gianfranco Ravasi, festgestellt. Der „Kulturminister“ des Vatikan meint, Rock und Pop könnten auch der Musik im Gottesdienst gut tun.

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Der Vatikan sieht in Pop und Rock eine Inspirationsquelle für geistliche Musik. „Natürlich hat liturgische Musik eine besondere Form. Aber sie kann auch von Pop und anderer Musik stimuliert werden“, sagte der Präsident des Päpstlichen Kulturrates, Kardinal Gianfranco Ravasi, am Donnerstag im Vatikan.

Oft enthalte auch diese Form der Musik Bezüge zum Glauben; zudem erreiche sie besonders viele Jugendliche. Als Beispiel verwies Ravasi etwa auf Künstler wie David Bowie, Leonard Cohen oder Prince. Diese hatte er zu ihrem Tod zuletzt jeweils mit einem Tweet gewürdigt.

 

Loblied auf Luther

 

Ravasi äußerte sich bei der Vorstellung eines vom Päpstlichen Kulturrat organisierten internationalen Kongresses zur Förderung geistlicher Musik. Die Veranstaltung vom 2. bis 4. März steht unter dem Titel: „Musik und Kirche: Kult und Kultur 50 Jahre nach 'Musicam Sacram'. Das 1967 veröffentlichte vatikanische Schreiben ist der Kirchenmusik gewidmet.

Der italienische Kardinal forderte darüber hinaus mehr Einsatz für Kirchenmusik, etwa bei der Priesterausbildung, an katholischen Universitäten sowie an Schulen. In Italien etwa sei das Schulfach Musik nahezu aus dem Stundenplan verschwunden.

Aus Sicht des Vatikan kann Kirchenmusik zudem auch die Ökumene voranbringen. Anfänglich sei sie zwar von katholischer Seite bestimmt worden – etwa durch die Gregorianik. Später hätten jedoch auch die Protestanten die musikalische Tradition beeinflusst. Ravasi verwies auf den deutschen Reformator Martin Luther. Mit Blick auf den ökumenischen Dialog zitierte er auf Deutsch aus Luthers „Frau Musika“ den Vers: „Hier kann nicht sein ein böser Mut, wo da singen Gesellen gut.“

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