Kleruskongregation in Rom kündigt rechtliche Überprüfung an

Vatikan stoppt vorerst Pfarreienreform im Bistum Trier

Die geplante Pfarreienreform im Bistum Trier hat einen Dämpfer von höchster Stelle erhalten. Die römische Kleruskongregation unterbindet vorerst die Umsetzung der Ergebnisse der Diözesansynode und will sie rechtlich prüfen.

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Die geplante Pfarreienreform im Bistum Trier hat einen Dämpfer von höchster Stelle erhalten. Die römische Kleruskongregation unterbindet bis auf weiteres die Umsetzung der Ergebnisse der Diözesansynode. Darauf weist das Bistum auf seiner Homepage hin. Demnach soll der Päpstliche Rat für die Interpretation der Gesetzestexte „eine sorgfältige Durchsicht und Prüfung“ des Gesetzes zur Umsetzung der Ergebnisse der Diözesansynode 2013-2016 durchführen. Auslöser ist offenbar eine Beschwerde der Priestergemeinschaft „Unio Apostolica“.

Durch die Pfarreienreform sollen im Bistum Trier die bisherigen 887 Pfarreien und 172 Pfarreiengemeinschaften durch 35 „Pfarreien der Zukunft“ ersetzt werden. Erst in dieser Woche hatte der Trierer Bischof Stephan Ackermann die ersten dieser „Pfarreien der Zukunft“ offiziell errichtet. Gegen diese Pläne hatte es Protest gegeben. Vor allem die „Initiative Kirchengemeinde vor Ort“ hatte einen Stopp der Strukturreform gefordert.

 

Bistum: Keine Auswirkungen vor Ort

 

Ackermann kündigte an, wie vom Vatikan erbeten Stellung zu der Beschwerde zu nehmen. Generalvikar Ulrich von Plettenberg werde prüfen, welche Konsequenzen jetzt zu ziehen sind. „Für die Seelsorge vor Ort hat das römische Schreiben keine direkten Auswirkungen“, heißt es auf der Homepage des Bistums.

Die Priestergemeinschaft „Unio Apostolica“ wurde 1880 unter anderem vom Mainzer Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler (1811-1870) im französischen Paray-le-Monial gegründet. Nach eigenen Angaben besteht ihre Aufgabe vor allem darin, „den Weltpriester, der gegenwärtig vielfach in der Gefahr der Isolation steht, in eine brüderliche Gemeinschaft zu führen“. Zu der internationalen Vereinigung sollen rund 30.000 Bischöfe, Priester und Diakone in 50 Ländern gehören.

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