Eine Deutsche und eine Islamwissenschaftlerin arbeiten mit

Vatikanisches Frauenmagazin: Neues Team nach Rücktritten

Das vatikanische Magazin „Donne Chiesa Mondo“ („Frauen Kirche Welt“) erscheint ab Mai unter neuer Leitung. Zum Team gehören eine deutsche Kunsthistorikerin und eine iranische Islamwissenschaftlerin.

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Das vatikanische Magazin „Donne Chiesa Mondo“ („Frauen Kirche Welt“) erscheint ab Mai unter neuer Leitung. Der Direktor des „Osservatore Romano“, Andrea Monda, beauftragte die italienische Journalistin Rita Pinci mit der Redaktionskoordination. Die bisherige Schriftleiterin Lucetta Scaraffia war Ende März zusammen mit sechs von sieben Mitgliedern des begleitenden Redaktionskomitees im Eklat zurückgetreten.

Die beiden bisherigen festen Redakteurinnen, Giulia Galeotti und Silvina Perez, hatten nicht gekündigt und gehören auch dem neuen, um zwei Mitarbeiterinnen erweiterten Team an. Das nicht zurückgetretene Mitglied des begleitenden Redaktionskomitees ist ebenfalls Mitglied des neuen, insgesamt zehnköpfigen Stabs. Zu ihm gehören zudem die deutsche Kunsthistorikerin Yvonne Dohna Schlobitten und die iranische Islamwissenschaftlerin Shahrzad Houshmand Zadeh.

 

„In der bisherigen Freiheit weitermachen“

 

Die neue Koordinatorin Rita Pinci arbeitete zuvor bei TV 2000, dem Sender der Italienischen Bischofskonferenz. Begonnen hatte Pinci bei der römischen Tageszeitung „Il Messaggero“; dort war sie nach 20 Jahren zuletzt stellvertretende Chefredakteurin. Anschließend war sie für italienische Printmedien wie das Magazin „Panorama“ tätig.

In einer Pressemitteilung des Vatikans erklärte Pinci, die Kirche brauche auch publizistisch den Blick von Frauen, die mehr als die Hälfte aller Gläubigen ausmachten. Sie wolle das Magazin „Donne Chiesa Mondo“ in der bisher gewährten Freiheit fortführen.

 

Warum es zu den Rücktritten gekommen war

 

Pincis Vorgängerin Scaraffia hatte dem im Dezember ernannten „Osservatore“-Direktor Monda vorgeworfen, ihre Arbeit zu behindern und das freie, kritische Konzept des Frauenmagazins beschneiden zu wollen. Monda wies die Vorwürfe zurück. Aus Redaktionskreisen wurde als Grund für Scaraffias Rücktritts persönliche Enttäuschung über den Wechsel an der Spitze und über einen geringeren Einfluss beim „Osservatore“ genannt.

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