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Der Ständige Rat der Deutschen Bischofskonferenz hatte Viola Kohlberger als Bundeskuratin der Pfadfinder abgelehnt. Der BDKJ, Dachverband der katholischen Jugendverbände, kritisiert das deutlich.
Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Dachverband der Jugendverbände, wirft den Bischöfen vor, „ohne Grund“ eine Krise im Verhältnis zu den Jugendverbänden und zu „weiteren Lai*innenstrukturen“ in der Kirche ausgelöst zu haben. Der Hauptausschuss des BDKJ bezieht sich in einem „Zwischenruf“ auf die Ablehnung von Viola Kohlberger als Bundeskuratin, also Geistliche Leitung, der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG).
Kohlberger hatte im Ständigen Rat der Deutschen Bischofskonferenz, dem die Diözesanbischöfe angehören, die nötige absolute Mehrheit verfehlt. Kohlberger sagte zu Kirche+Leben, sie habe alle Qualifikationen erfüllt, die DPSG äußerte sich ähnlich. Eine Begründung der Ablehnung gibt es bis heute nicht. Kohlberger hatte beim Reformdialog Synodaler Weg Auseinandersetzungen mit den Bischöfen Rudolf Voderholzer und Rainer Maria Woelki.
BDKJ: Vorschläge für neue Wahlordnung
Der Ständige Rat habe durch die Kohlberger-Ablehnung „eine konstruktive, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Jugendverbänden massiv in Frage gestellt“, so der BDKJ-Hauptausschuss. Es sei „Vertrauen gebrochen“ worden „auf allen jugendverbandlichen Ebenen und darüber hinaus auch in anderen kirchlichen Strukturen“. Der Ständige Rat habe das Finden geeigneter Kandidaten für Geistliche Verbandsleitungen weiter erschwert.
BDKJ-Bundespräses Stefan Ottersbach kündigt an, der BDKJ werde Vorschläge machen, wie die Verfahrensordnung für die Wahl und Beauftragung Geistlicher Verbandsleitungen überarbeitet werden sollte. Die DPSG hatte bereits vorgeschlagen, der Ständige Rat solle künftig nicht mehr entscheiden.
BDKJ: Gesprächsangebot an Bischöfe
Der BDKJ-Hauptausschuss betont unbedingte Solidarität mit Viola Kohlberger sowie Verbundenheit „mit jenen Bischöfen, die durch ihre Mitbischöfe bloßgestellt und in ihrer fachlichen Expertise nicht respektiert wurden“. Zugleich bietet der BDKJ allen Bischöfen, die „an einem offenen Gespräch“ interessiert seien, ein solches an.