Ansprache von Franziskus im Sender BBC – Gipfel beginnt am Sonntag

Vor Weltklimagipfel: Papst warnt vor „unbewohnbarer Welt“

  • Vor der am Sonntag in Glasgow beginnenden Weltklimakonferenz hat Papst Franziskus sich im britischen Sender BBC an die Öffentlichkeit gewandt.
  • Er warnte vor einer „unbewohnbaren Welt“.
  • Auch Misereor und die Deutsche Bischofskonferenz meldeten sich zu Wort.

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Vor der am Sonntag in Glasgow beginnenden Weltklimakonferenz hat Papst Franziskus sich im britischen Sender BBC an die Öffentlichkeit gewandt. Er warnte vor einer „unbewohnbaren Welt“.

Franziskus erinnerte an die sozialen, humanitären und ethischen Krisen weltweit. Diese erforderten radikale Entscheidungen, die nicht immer einfach seien. Auf der COP26-Konferenz in Glasgow gelte es, Antworten auf die ökologischen Herausforderungen zu finden und der künftigen Generation Hoffnung zu spenden.

 

Die Ziele des Gipfels

 

Notwendig sei ein gemeinsamer Verantwortungssinn für die Welt, so der Papst. Entscheidend sei, dass jede und jeder sich dem Kurswechsel anschließe, getragen von „Glaube und Spiritualität“. Nie zuvor habe die Menschheit so viele Mittel zur Hand gehabt, diese Ziele zu erreichen.

Bis zum 12. November wollen mehr als 20.000 Delegierte – vor Ort und virtuell zugeschaltet – über die weitere Umsetzung des Pariser Klimaabkommens von 2015 beraten. Es sieht vor, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur im Vergleich zum vorindustriellen Niveau auf unter zwei Grad, möglichst auf unter 1,5 Grad, zu begrenzen. Dies soll durch Verminderungen beim Ausstoß von Kohlendioxid und anderen klimaschädlichen Gasen geschehen.

 

Misereor: An die Seite der armen Länder stellen

 

Das katholische Hilfswerk Misereor nahm die Industriestaaten in die Pflicht. „Wir erwarten, dass sich die beteiligten Regierungsverantwortlichen, insbesondere die deutsche Bundesregierung, während des Gipfels solidarisch an die Seite der besonders benachteiligten Staaten mit hoher Armutsquote stellen und sich für ambitionierten Klimaschutz und mehr Finanzierung zur Anpassung einsetzen, ebenso für den Ausgleich von Schäden und Verlusten durch die Klimakrise“, sagte Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel.

Die Deutsche Bischofskonferenz rief die Politiker in Deutschland auf, Klimaschutzmaßnahmen sozial abzufedern. „Wir müssen uns daran messen lassen, ob es uns gelingt, bei der Zukunftsaufgabe Klimaschutz niemanden zurückzulassen“, erklärte der Vorsitzende, Bischof Georg Bätzing.

 

Bischofskonferenz: Alle Staaten müssen ihre Ambitionen steigern

 

Die Staaten weltweit, vor allem die Staaten der G20 und G7, müssten „dringend ihre Klimaschutzambitionen steigern“, so der Limburger Bischof. Vereinbarte Ziele müssten in möglichst kurzen und international abgestimmten Abständen überprüft werden. „Wichtig ist auch, dass die Finanzierungslücke für ärmere Länder beim Klimaschutz und der Anpassung an den bereits stattfindenden Klimawandel geschlossen wird.“

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