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Nach 75 Jahren verabschieden sich die letzten drei „Schwestern von der göttlichen Vorsehung“ aus Münsters Generalvikariat. Wie es für sie weitergeht.
Die letzten drei Vorsehungsschwestern ziehen Anfang November aus dem Gebäude des Bischöflichen Generalvikariat in Münster aus. Damit endet die Geschichte der „Schwestern von der göttlichen Vorsehung“ am Domplatz. „Da der Bischof vermutlich bald geht, können wir auch gehen“, sagt Schwester Lucida nach Angaben der Bischöflichen Pressestelle. Statt der Vorsehungsschwestern werden vier Canisius-Brüder ins Dachgeschoss des Generalvikariats ziehen.
Schwester Lucida (88) zieht nach Horstmar-Leer ins Haus Loreto, ihre beiden Mitschwestern Borgia (85) und Regina Pacis (86) gehen ins Provinzhaus der Vorsehungsschwestern am Aasee in Münster. Bei allem Abschied freuen sich die drei auch auf den neuen Lebensabschnitt. „Wir fühlen uns aufgehoben in der Gemeinschaft des Ordens, das gibt Sicherheit.“
Seit fast 75 Jahren im Generalvikariat
Begonnen hat eine Kommunität der Vorsehungsschwestern, wie ihre Wohngemeinschaft genannt wird, im Generalvikariat vor fast 75 Jahren, am 21. November 1950. Damals wurde die Kapelle in dem nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebauten Generalvikariat eingeweiht, die Schwestern der ersten Kommunität feierten dort den ersten Gottesdienst.
Im „bischöflichen Dienst“ waren die Vorsehungsschwestern bereits seit den 1940er Jahren. Zeitweise lebten bis zu acht Schwestern gleichzeitig in der Kommunität. Sie nahmen unterschiedliche Aufgaben wahr, dazu gehörte der Dienst in der Sakristei der Kapelle des Generalvikariats.
Wie geht es weiter?
„Die Arbeitszeit ist für mich zu Ende“, sagt Schwester Borgia, „aber ich bin noch auf der Suche, welches Lebensthema jetzt kommt“. Auch Schwester Regina Pacis will sich nach dem Umzug ins „Altenheim“ noch nicht ganz zurückziehen. Schwester Lucida freut sich auf das Leben im Haus Loreto, da sie zu Horstmar-Leer enge Bindungen hat.
Gegen Heimweh nach dem Leben im Generalvikariat, so trösten sich die Schwestern, helfen sicherlich gelegentliche Besuche am Domplatz. „Wir können ja jederzeit wieder hierhin kommen und ,Guten Tag' sagen.“