Historiker Pehnt stellt bedeutenden Architekten vor

Vortrag im Paulusdom über Kirchenbaumeister Emil Steffann

Emil Steffann gilt als einer der bedeutendsten Kirchenbaumeister des 20. Jahrhunderts. Am Montag stellt der Historiker Wolfgang Pehnt aus Köln sein Schaffen im Paulusdom in Münster vor. Steffann war dort in der Nachkriegszeit am Wiederaufbau beteiligt.

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Der Architekt Emil Steffann (1899-1968) zählt zu den bedeutendsten Kirchenbaumeistern des 20. Jahrhunderts in Deutschland  er hat auch am Wiederaufbau des Paulusdoms in Münster mitgewirkt. Am Montag, 28. Mai um 19 Uhr stellt der Kölner Architekturhistoriker Wolfgang Pehnt das Wirken Steffanns in einem Vortrag im Paulusdom vor. Der Eintritt ist frei, die Moderation übernimmt Stefan Rethfeld. Zu der Veranstaltung lädt der Bund Deutscher Architekten (BDA) Münster-Münsterland ein. 

Steffann leitete 1955/56 im Wiederaufbau zusammen mit Fritz Thoma (1901-1977) die Neuordnung des Münsterschen Domes, wie der Architekt und Journalist Stefan Rethfeld mitteilt. Die damit einhergehende Schließung des Westportals war seinerzeit heftig umstritten - und doch für Steffan konsequent“, erklärt Rethfeld. Nach dem Verständnis des Kirchenbaumeisters sei das Westportal als Durchbruch erst im Spätmittelalter geschaffen worden und habe das Paradies“, den ursprünglichen und auch heute wieder genutzten Eingang, entwertet.

 

Mehr als 40 Pfarrkirchen und Ordensbauten geplant

 

Steffann habe mehr als 40 katholische Pfarrkirchen und Ordensbauten seit 1950 von seinem Bonner Atelier aus geplant. Dabei, so Rethfeld, versuchte er die architektonischen Fragen besonders konsequent zu beantworten  räumlich einfach und liturgisch eindeutig“. Seine Kirchenbauten zeichneten sich durch eine oftmals elementare Gestalt aus. Kreis, Kreuz und Quadrat sowie Bögen und Pfeiler mit abgestuftem Licht dominieren“, so Rethfeld.

Das einfache Bauen habe sich aus der Maxime eines einfachen Lebens ergeben, das Steffann gelebt habe. Ein früher Aufenthalt in Assisi in Italien, dem Geburtsort des Heiligen Franziskus, habe sein religiöses und architektonisches Denken geprägt. Zu den wichtigsten Bezugspersonen des Kirchenbaumeisters hätten der Architekt Rudolf Schwarz und der Theologe Romano Guardini gehört.

Der nächste Vortrag des BDA in der Reihe A-Z Architekten in Münster widmet sich am 25. Juni um 19 Uhr in der Studiobühne am Domplatz 23 den bekannten Kirchenbaumeistern Dominikus und Gottfried Böhm.

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