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Waffenstillstand: Leise Hoffnung bei Christen in Gaza

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Seit sich Israel und die Hamas auf einen Waffenstillstand geeinigt haben, stellt sich bei den Gaza-Christen leise Zuversicht ein. Wie es weitergeht.

Von KNA

Das Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und der Hamas sorgt auch bei Gazas christlicher Minderheit für ein Aufatmen. „Die Menschen beginnen, sich Gedanken über die Nachkriegszeit zu machen“, sagte der katholische Pfarrer von Gaza, der argentinische Ordensmann Gabriel Romanelli von der Gemeinschaft „Verbo encarnado“, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Freitag. Es herrsche Zuversicht, dass der Waffenstillstand umgesetzt und eingehalten werde. Man hoffe nun, dass der Waffenstillstand ein erster Schritt zum Frieden sei.

Gleichzeitig sorgten die Tage bis zum geplanten Inkrafttreten des Abkommens für Sorge. Aus früheren Kriegen wisse man, dass es in den Tagen vor einem Waffenstillstand häufig zu besonders schweren Kampfhandlungen komme. Romanelli berichtete, die vergangenen zwei Tage seien von schwerem israelischem Beschuss geprägt gewesen, bei dem Dutzende weitere Palästinenser getötet worden seien.

Israel will Abkommen zustimmen

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte am Freitagmorgen die Einigung zwischen den Kriegsparteien bestätigt. Er berief für Freitag das Sicherheitskabinett ein. Die Regierung soll später dem Abkommen zustimmen. Medienberichten zufolge wird erwartet, dass die erste Phase des Abkommens frühestens am Sonntag in Kraft tritt. Laut dem Abkommen soll die Hamas zunächst 33 Geiseln freilassen. Dafür entlässt Israel rund 1.000 inhaftierte Palästinenser aus den Gefängnissen.

Vor Beginn des Kriegs lebten nach Kirchenangaben 1.017 Christen in Gaza, darunter 135 Katholiken. Die christliche Minderheit hatte sich den Evakuierungsaufforderungen der israelischen Armee für den nördlichen Teil des Gazastreifens widersetzt und in den kirchlichen Einrichtungen Zuflucht gesucht.

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