Der 14. Februar: Ein hoch politischer Festtag der Liebenden

Warum der Valentinstag nichts mit Herzilein zu tun hat

Am 14. Februar ist Valentins-Tag. Keineswegs nur ein Tag der Blumenindustrie. Sondern als erstes Tag der Liebenden. Und eines Heiligen, der vor 1400 Jahren eine bis heute aktuelle Botschaft hatte.

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Am 14. Februar ist Valentins-Tag. Keineswegs nur ein Tag der Blumenindustrie. Sondern als erstes Tag der Liebenden. Und eines Heiligen, der vor 1400 Jahren eine bis heute aktuelle Botschaft hatte.

Es soll Leute geben, die nennen ihre Liebste „Schnuckiputzi“ oder „Knuddelmaus“, „Rosinchen“ oder „Schnullerbacke“. Warum das männliche Pendant liebevoll auch „Zwergbüffel“, „Krümelmonster“ oder „Kuschelwuschel“  gerufen wird, wie eine Internetliste behauptet, bleibt das Geheimnis dieser Liebenden.

„Schatz“, „Schatzi“ oder „Schätzchen“ jedenfalls dürften die gebräuchlichsten und am weitesten verbreiteten Kosenamen sein – auch wenn sie nicht ganz so charmant daherkommen wie „Kaktusblümchen“, so zungenbrecherisch wie „Puderzuckerflocke“ oder so bescheiden wie „Schicksal“.

 

„Liebe ist alles“

 

Wie wunderbar aber ist es erst, wenn ein Mensch den anderen, den Einzigen, das Ein-und-Alles, als das anspricht, was wohl als die Mitte der eigenen Persönlichkeit gilt: „Mein Herz!“ Wieviel Ernst und Hingabe steckt in einem solchen Wort, in einer solchen Beziehung. Da kommen alle Reime von Herz und Schmerz nicht annähernd mit – und „Herzilein“-Trällerei schon gar nicht. „Mein Herz“: Wenn das einer dem anderen sagt und ist, dann gibt es wirklich nichts Größeres mehr.

„Liebe ist alles.“ Kurz und einfach. Ohne sie ist alles nichts. „Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, hätte aber die Liebe nicht, wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke“, steht schon im „Hohenlied der Liebe“, das Paulus den Korinthern schreibt (1 Kor 13,1).

 

Menschen werden pauschal verdächtigt

 

Wie wahr! Was wird da gerade gedröhnt und gelärmt in unserer lieblosen Welt, gepöbelt und mit Worten randaliert, getönt und getrumpelt – nicht nur im Oval Office des Weißen Hauses! Menschen werden pauschal wegen ihrer Religion als Sicherheitsrisiko verdächtigt – und damit nur auf ihre Religion reduziert. Doch der Mensch ist mehr als seine Religion. Menschen werden pauschal wegen ihrer Herkunft ausgegrenzt – und damit nur auf ihre Nationalität reduziert. Doch der Mensch ist mehr als seine Staatsangehörigkeit. Menschen werden verfolgt, weil sie einander lieben und allein deshalb nicht einer vermeintlichen „Kultur“ entsprechen – und sie werden damit auf einen Bestandteil von etwas Kollektivem reduziert. Doch der Mensch ist mehr als Träger von Gepflogenheiten.

 

Jeder Mensch ist groß

 

Jeder Mensch ist groß. Jeder Mensch hat ein Herz. Jeder Mensch kann und will lieben und will geliebt werden. Ist das wirklich so schwer zu verstehen? Wie kann man nur daran Anstoß nehmen, es gar verurteilen, dass Menschen einander lieben? Wer maßt sich an zu entscheiden, was da gut und schlecht oder ob das überhaupt Liebe ist? Anstatt froh zu sein und dankbar, dass sich zwei gefunden haben und diese Welt liebevoller machen?

Am 14. Februar ist Valentins-Tag. Keineswegs nur ein Tag der Blumenindustrie. Sondern sehr wohl und immer noch ein Tag der Liebenden. Und Gedenktag für einen römischen Heiligen, der einer Legende nach im dritten Jahrhundert den Soldaten gesagt haben soll, sie mögen doch bitte lieber bei ihren geliebten Frauen bleiben, statt in den Krieg zu ziehen.

Das ging nicht gut aus. Der Kaiser, heißt es, sei darüber so erbost gewesen, dass er Valentin töten ließ. Aber vergessen ist er bis heute nicht. Und seine Botschaft erst recht hoch aktuell: Herz statt Hass!

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