Pfarrer Bernd Strickmann über gut investiertes Geld

Warum es jedes Jahr eine Party für Ehrenamtliche in Cloppenburg gibt

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Der Pfarrer schenkt Getränke aus, das Pfarrbüro-Team bereitet die Tische vor und auch die anderen Hauptamtlichen der Cloppenburger St.-Andreas-Pfarrei sorgen am Montag (29. August) dafür, dass es ein Erfolg wird: Das Dankeschönfest, zu dem die Pfarrei seit einigen Jahren alle Ehrenamtlichen einlädt. Warum ist das der Gemeinde so wichtig? Fragen an Pfarrer Bernd Strickmann.

Herr Pfarrer Strickmann, eine Einladung an alle Ehrenamtlichen zu einem Fest mit Freibier, Fingerfood und Salatbuffet – warum gibt die St.-Andreas-Pfarrei Geld für eine Feier für 200 bis 300 Teilnehmer aus? Ist das sinnvoll?

Ja, denn das ist mehr als wichtig. Wir können ja noch so viel bauen, aber am Ende kommt es doch darauf an, dass wir Menschen haben, die das Evangelium leben und anderen etwas davon weitergeben. Das sind in unserer Pfarrei insbesondere die Ehrenamtlichen. Deshalb kann jeder kommen, der irgendein Ehrenamt bei uns hat. Und sei es noch so klein. Und deshalb sind die Ausgaben für so eine Feier auch bestens investiertes Geld!

Mussten die Ehrenamtlichen denn in den vergangenen beiden Jahren mehr leisten als in „normalen“ Jahren?

Pfarrer StrickmannPfarrer Bernd Strickmann. | Foto: Ludger Heuer (pd)

Das mussten sie auf jeden Fall. Wenn ich allein an die Ferienlager in den vergangenen Jahren denke! Wie oft sich da die Vorgaben geändert haben und wie oft die Teams um- und neu planen mussten, um die immer wieder neuen Vorschriften einzuhalten. Oder wenn ich an die Helfer denke, die in der Corona-Zeit bei den Gottesdiensten im Einsatz waren. Sie mussten schauen, ob alle geimpft sind, mussten Leute darauf hinweisen, ihre Masken aufzusetzen. Die mussten sich auch schon mal was anhören und bei allem trotzdem immer freundlich bleiben. Das war schon eine Herausforderung.

Ist nach Ihrem Eindruck die Dankeschön-Kultur in Pfarrgemeinden im Allgemeinen genug ausgeprägt?

Ich würde sagen: Da ist immer Luft nach oben, denn ohne Ehrenamtliche geht gar nichts. Und Respekt und Anerkennung für Ehrenamtliche ist doch im Prinzip Umsetzung des Evangeliums. Dass wir einander schätzen mit den Talenten, die wir haben.

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