Bastelaktion mit Impulsen für Familien füllen die Christbäume zu Weihnachten

Warum in Bakum Wäscheleinen in der Kirche hängen

  • In den vier Kirchen der Pfarrei St. Johannes Baptist in Bakum hängen Wäscheleinen.
  • Kinder und ihre Familien erhalten biblische Impulse und basteln bis Weihnachten jeweils ein Symbol aus Papier, Holz oder Salzteig, die sie in den Kirchen aufhängen.
  • Über die Bastelaktion sollen junge Familien sichtbar bleiben. Der Schmuck ist anschließend für die Christbäume in den Kirchen gedacht.

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Wer eine der vier Kirchen in Carum, Bakum, Lüsche oder Vestrup betritt, dem fallen die gespannten Leinen sofort ins Auge. An der Chortribüne und vor der Kommunionbank hängen nun an Schnüren kreuz und quer kunterbunte Christbaumkugeln und Sterne aus Holz oder Salzteig.

Den ganzen Advent hindurch wird in der Pfarrgemeinde gebastelt, was das Zeug hält. Nach jedem Gottesdienst können sich Familien biblische Impulse und Geschichten mit nach Hause nehmen. In einem Heft, dass auch in den Kindergärten verteilt wird, sind zusätzlich kreative Ideen zum Basteln eines weihnachtlichen Symbols aufgeführt: „Den fertigen Schmuck bringen die Kinder dann wieder mit in ihre Kirche und hängen ihn mit Wäscheklammern an den Leinen auf“, beschreibt Elisabeth Lüken, Pastoralreferentin der Pfarrgemeinde St. Johannes Baptist die Aktion.

Der Sinn hinter den alternativ behängten Wäscheleinen: „Wir verlieren uns in dieser Zeit gegenseitig aus dem Blick. Die junge Familien treffen wir nicht mehr, der Kinderchor singt nicht, die Bücherei ist geschlossen. Über die aufgehängten Basteleien bleiben Kinder Familien bei uns in der Kirche sichtbar.“

 

Die Tannenbäume werden auf jeden Fall voll werden

 

Zum ersten Adventssonntag waren Christbaumkugeln aus Papier dran, dann ein Rezept zum Backen von Sternen aus Salzteig, am dritten Advent strahlen Engel von den Leinen: „Am vierten Advent geht es um das Herz als Zeichen für Gottes Liebe, die in seinem Sohn als Kind zu uns auf die Welt kommt“, beschreibt Elisabeth Lüken das Konzept der vier verschiedenen Symbole.

Die Aktion kommt gut an, hat Gemeindemitglied Martina Spille aus Bakum beobachtet. „Meine Schwiegermutter hat da so viel Spaß dran und bastelt sehr viel mit den Kindern. Wir könnten ihren Baum auch noch mitschmücken“, sagt Martina Spille lachend am Telefon. Auch die Geschichten und Gebete, die in dem begleitenden Heft aufgeführt seien, kämen in ihrer Familie gut an. Sie freut sich über das Gemeinschaftstiftende Angebot der Pfarrei. „Ich glaube, dadurch werden auch Menschen erreicht, die sonst nicht in den Gottesdienst gehen. Es geht um die Gemeinschaft. Es kann ja wirklich jeder unverbindlich mitmachen.“

 

Impulse als wichtiger Service der Pfarrei

 

Viele Familien seien jetzt zuhause, Schwimmbäder oder andere Ausflugsziele seien geschlossen: „Diese Zeit für Kreativität und Gemeinschaft ist wertvoll“, sagt die Mutter dreier Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren. Sie schätzt auch die Nachhaltigkeit der anderen Aktionen in der Pfarrei. Zum Familiengottesdienst unter dem Motto „seid wachsam!“ hätten Elisabeth Lüken und Pastor Bernd Holtkamp den Kindern nach dem Gottesdienst ein Andenken mitgegeben: Ein kleines violettes Stück Tuch, aus dem gleichen Stoff wie das Altartuch, eine Bienenwachskerze und eine kurze Anleitung zum „Gebet der liebenden Aufmerksamkeit“: „Solche Dinge können wir hier zuhause noch mal verwenden. Auf solche Inhalte kommt man ja nicht unbedingt selber, oder hat auch nicht die Zeit, sich die Impulse rauszusuchen und vorzubereiten.“

 

Nachhaltige Aktion für die Adventszeit zuhause

 

Insgesamt habe sie –trotz ausgefallener Weihnachtsmärkte oder Basare – nicht das Gefühl, es werde langweilig. Auch andere Initiativen der Gemeinde waren aktiv: „Die Pfadfinder haben jedes Wochenende eine Familientüte vorbereitet mit kleinen Rezepten. Dazu kommt der „lebendige Adventskalender“ auf Abstand, bei wir auf Spaziergängen geschmückte Fenster entdecken konnten“, zieht Martina Spille ein positives Fazit „ihrer“ Adventszeit.

Pastoralreferentin Elisabeth Lüken hat Ähnliches beobachtet. „Wir merken, dass viele Menschen jetzt mehr Zeit haben.“ Die Pfarrkirche St Johannes sei auch Sonntagnachmittags gut besucht: „Da kommen dann viele vom Spaziergang mit dem Kinderwagen eben vorbei. Oft können schon keine Kerzen mehr angezündet werden, weil der Ständer bereits voll mit Lichtern ist.“

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