„Menschen kommen wegen mir nicht in die Kirche“

Warum Pfarrer Peter Kossen sich in die Politik einmischt

Zum Tag der Arbeit am 1. Mai: Ein Portrait über Pfarrer Peter Kossen aus Lengerich.Video: Marie-Theres Himstedt

Zwischen Priesteramt und Politik - seit Jahren engagiert sich Prälat Peter Kossen gegen ungerechte Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie. Seit 2017 ist er Pfarrer in Lengerich. Wie politisch darf Kirche sein?

 

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Zwischen Priesteramt und Politik - seit Jahren engagiert sich Prälat Peter Kossen gegen ungerechte Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie. Seit 2017 ist er Pfarrer der Gemeinde Seliger Niels Stensen in Lengerich. 2018 hat er einen Verein „Aktion Würde und Gerechtigkeit“ gegründet, der Bulgaren und Rumänen unterstützen soll, ihre Rechte als Arbeitnehmer besser wahrzunehmen.

Die hohe Anzahl an Werkvertragsarbeitern in Unternehmen, „manchmal bis zu 80 Prozent“, regt Pfarrer Kossen auf. Arbeitgeber hebelten so Sozialleistungen aus. Der Gesetzgeber könnte das Außmaß begrenzen: „Man muss das System ändern“, sagt der 51-Jährige.

 

Wie politisch darf Kirche sein? Was treibt den 51-Jährigen an?

 

Von einer Demonstration in Rheda-Wiedenbrück bis zum Alltag im Pfarrhaus und beim Gottesdienst haben wir Peter Kossen begleitet. Mit seinem Engagement macht er sich nicht nur Freunde - auch in der eigenen Gemeinde nicht. „Das ist ein hoher Preis“, sagt Kossen. Trotzdem will er weiterhin für die Menschen den „an den Rändern der Gesellschaft“, wie es Papst Franziskus sagt, kämpfen.

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