Auf dem Weg nach Pfingsten (1): Ute Albrecht von der KFD im Bistum Münster

Was bedeutet Ihnen der Heilige Geist, Frau Albrecht?

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Obwohl er anders ist als jede Vorstellung – ein Bild braucht es wohl, wenn an Pfingsten die Herabkunft des Heiligen Geistes gefeiert wird. In der Bibel ist von Feuerzungen und dem Brausen eines Sturms die Rede. Was bedeutet er heute? Fünf engagierte Menschen aus dem Bistum Münster sagen in dieser Themenwoche, was sie mit dem Heiligen Geist verbinden. Diesmal: Ute Albrecht von der KFD im Bistum Münster.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes – so beten wir oft mehrmals täglich. Doch so einfach wie uns diese Gottesanrede von den Lippen geht, so schillernd und vielfältig ist es, was wir damit meinen.

Für mich ist für die Frage nach dem Heiligen Geist ein Wort aus dem Johannes – Evangelium wichtig geworden.

„Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe“ (Joh 14, 26). Der Heilige Geist ist eine Gabe Gottes, die es mir ermöglicht in der Nachfolge Jesu unterwegs zu sein. Es ist die Gabe an alle Jünger und Jüngerinnen, die an den Worten und Taten Jesu festhalten und danach leben wollen. Er ist der Beistand, den wir brauchen, wenn wir uns fragen, was würde Jesus heute sagen und wie würde er handeln.

Feuer contra Unbeweglichkeit der Kirche

Die Autorin:
Ute Albrecht ist Geistliche Leiterin Katholischen Frauengemeinschaft Deutschland (KFD) Diözesanverband Münster

Wie er als Beistand wirkt, das sagen die vielen Bilder, mit denen der Heilige Geist verbunden wird. Mir gefällt das Bild der Feuerzungen aus der Pfingstgeschichte. Der Heilige Geist will uns Feuer und Flamme sein lassen für Jesus. Als Jugendliche haben wir oft das Lied gesungen: Die Sache Jesu braucht Begeisterte. Nicht zufällig steckt das Wort „Geist“ in Begeisterung. Das wünsche ich auch für mich, dass der Geist es immer wieder schafft mich zu begeistern für die Sache Jesu. Gerade auch in diesen Zeiten, wo das Feuer des Geistes immer in Gefahr steht, von der Unbeweglichkeit und der Unwilligkeit zu Reformen in der Kirche gelöscht zu werden.

Da hilft es, zwischen der Sache Jesu und der Kirche gut zu unterscheiden. Ich bin aber zugleich davon überzeugt, dass der Heilige Geist uns dahin führen will, dass die Kirche die Sache Jesu wieder begeisternd vertreten kann. Denn der Heilige Geist ist für mich zwar einerseits eine individuelle Gabe an jeden und jede einzelne. gleichzeitig aber ist er gemeinsame Gabe für alle Jünger und Jüngerinnen. Wie es im Johannesevangelium heißt „er wird euch alles lehren und euch an alles erinnern“. Nur gemeinsam und im gegenseitigen Austausch können wir mit Hilfe des Geistes im Namen Jesu unterwegs sein.

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