Jan Dirk Wiewelhove zum Treffen in Stuttgart

Was den Katholikentag so wertvoll macht

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Der Katholikentag in Stuttgart steht an. Nach der langen Corona-Pause endlich mal wieder ein Großereignis, bei dem sich viele Christen treffen! Das ist enorm wichtig, meint Redaktionsmitglied Jan Dirk Wiewelhove in seinem Kommentar.

„Die Sache Jesu braucht Begeisterte“ – dieses altvertraute Lied kommt mir in den Sinn, wenn ich an den anstehenden 102. Katholikentag denke. Ich werde mit zwei Kollegen in Stuttgart sein und für „Kirche-und-Leben.de“ berichten. Doch ist dieses Treffen aktiver Christen für mich viel mehr als „nur“ ein Job. Es ist für mich Kraftquelle und Inspiration in einer Zeit, in der die katholische Kirche in einer schweren Krise steckt.

Immer wieder müssen auch wir über neue Rekorde bei den Kirchenaustritten berichten. Nicht nur im Erzbistum Köln, sondern auch im Bistum Münster steigen die Zahlen. Viele Menschen kehren der Kirche den Rücken und finden selbst in ihrer Pfarrei keine geistliche Heimat mehr. Ich könnte verzweifeln, aber das kommt nicht infrage. Die Begeisterung für die Botschaft Jesu muss weitergetragen und nach dem Motto „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind“ gefeiert werden!

Weltjugendtag als Ort der Gemeinschaft

Als wäre es gestern gewesen, denke ich lächelnd an den Weltjugendtag 2005 in Köln zurück. Wie unsere Gruppe im Nebel vor dem Abschlussgottesdienst auf dem Marienfeld aufwachte, ich mich umschaute und die vielen Menschen sah. Was für eine großartige Gemeinschaft! Ob deine Sitznachbarn aus Münster, Essen oder Sydney kamen, spielte keine Rolle.

Ertappt, ich bin ein „Eventchrist“. Ohne solche Ereignisse, bei denen ich spüre, dass wir Christen eine Gemeinschaft bilden, würde mein Glaube verkümmern. Dabei ist klar: Es braucht nicht immer die „Mega-Events“. Der Katholikentag kommt im Unterschied zu den Weltjugendtag klein, aber fein daher. Meine Vorfreude mindert das nicht im Geringsten.

Katholikentags-App ist installiert

Die Katholikentags-App ist installiert, die ersten Programmpunkte habe ich notiert. Ganz wichtig für mich - auch jenseits der journalistischen Arbeit: Die Nacht der Lichter mit den Brüdern von Taizé. Diese besondere Atmosphäre, von der jeder Taizé-Fahrer ein Lied singen kann, packt mich jedes Mal.

Der Kirchenfrust wird sich nach dem Katholikentag nicht in Luft aufgelöst haben, aber sicherlich werde ich gestärkt in den Alltag gehen. Denn die Sache Jesu braucht Begeisterte. Bis bald in Stuttgart?!

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