Stephan Salm-Hoogstraeten kommt von den Maltesern

Was der neue Vorstand mit der Caritas Geldern-Kevelaer vorhat

Stephan Salm-Hoogstraeten ist neues Mitglied im Vorstand des Caritasverbandes Geldern-Kevelaer. Mit Karl Döring leitet der 43-Jährige als sozialpolitischer Vorstand den Wohlfahrtsverband im Klever Südkreis. Ein Porträt.

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Stephan Salm-Hoogstraeten ist neues Mitglied im Vorstand des Caritasverbandes Geldern-Kevelaer. Mit Karl Döring, der seit 2014 für die kaufmännischen Bereiche und das Thema Pflege im Vorstand verantwortlich ist, bildet der 43-Jährige als sozialpolitischer Vorstand seit dem 15. Mai das Leitungsgremium des Wohlfahrtsverbandes im Klever Südkreis.

Salm-Hoogstraeten war zuletzt als Diözesangeschäftsführer des Malteser Hilfsdienstes (MHD) in Münster tätig. Der Malteser Hilfsdienst sei ein eher zentral organisierter Verband, sagte er, was in etlichen Fällen positiv sei. Als Geschäftsführer sei er nicht so autonom gewesen wie bei der Caritas. In zahlreiche Gremien eingebunden, habe seine Gestaltungsmöglichkeit Grenzen gehabt. Darüber hinaus habe ihn an der neuen Position des Caritas-Vorstands die breite Themenpalette gereizt. Er habe in Zukunft zum Beispiel mit Kindertagesstätten, Offenen Ganztagsgrundschulen, dem Sozialkaufhaus, dem Klostergarten und der Schuldnerberatung zu tun, erläuterte er.

 

Die Arbeit als Glaubenszeugnis

 

Salm-Hoogstraeten hatte eine kaufmännische Ausbildung in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft absolviert. 2011 wechselte er zum Malteser Hilfsdienst und betreute die Themenfelder Fundraising und Controlling, bevor er 2015 Diözesangeschäftsführer wurde.

Er habe im MHD bereits ehrenamtlich eine Karriere absolviert, bis hin zum Stadtverbandsvorsitzenden in Borken, sagte er. Als Teil der Kirche tätig zu sein, sei für ihn auch bei der Arbeit im Caritasverband persönlich wichtig. Wenn er im Sinn der Caritas für Menschen arbeite, lege er ein Glaubenszeugnis ab. Er stelle sich dann die Frage, warum er das tue. Und Notleidenden zu helfen, sei für ihn letztendlich der Auftrag Jesu Christi.

 

Stärker auf Beratung aufmerksam machen

 

Beruflich Gutes zu tun, Menschen zu helfen, Strategien zu entwickeln und wirtschaftlich zu handeln, das sind für den neuen Vorstand die Leitlinien seiner Arbeit. Er möchte die Caritas nicht nur „auf die roten Autos“ reduziert wissen. Vielmehr möchte er in der Bevölkerung des Südkreises die „Tiefe des Beratungsangebotes“ präsent werden lassen.

Er werde die Not benennen, wo sie entsteht. „Was sind die Herausforderungen in der Region?“, sagte er. Not sehen und handeln ist sein Credo. Er wolle sich diesbezüglich auch mit anderen Trägern austauschen.

 

Beispiel Leiharbeiter

 

Beispielhaft für die vielen Missstände nannte er die unwürdigen Lebensbedingungen von Leiharbeitern, zuletzt in Emmerich und Goch. Das Thema der katastrophalen Wohnsituation dürfe nicht auf die mögliche Gesundheitsgefährdung der Anwohner durch Neuinfektionen mit dem Coronavirus reduziert werden. Dann bliebe das dahinter stehende Leid der Leiharbeiter vornehmlich aus Osteuropa ausgeblendet.

Salm-Hoogstraeten fordert nicht nur vernünftige Wohnverhältnisse, er setzt sich auch für eine ausreichende Hygiene und eine entsprechende Beratung der Leiharbeiter ein. „Diese Menschen verdienen eine Unterstützung zur Verbesserung ihrer persönlichen Lebenssituation. Hier braucht es konkrete Angebote, egal ob direkt oder unmittelbar durch die öffentliche Hand erbracht.“

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