KIRCHE+LEBEN EXKLUSIV

Was erwarten Sie nach der Weltsynode vom Synodalen Ausschuss, Stephan Buttgereit?

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Bald tagt der Synodale Ausschuss, erstmals nach Ende der Weltsynode. Kirche+Leben fragt Mitglieder nach Erwartungen. Heute: Stephan Buttgereit.

Was erhoffen Sie sich als Mitglied des Synodalen Ausschusses von der dritten Sitzung des Gremiums Mitte Dezember?

Nachdem der Synodale Ausschuss in seinen ersten beiden Sitzungen die Statuten beschlossen und die Kommissionen besetzt hat, werden wir jetzt schwerpunktmäßig ins inhaltliche Arbeiten kommen. Dabei werden wir feststellen, ob wir gemeinsam Hürden und Probleme überwinden können, ob wir mehrheitlich die gleichen Ziele und Visionen teilen und wie wir mit konflikthaften Situationen und Positionen umgehen. Ich traue der Mehrheit der Mitglieder des Synodalen Ausschusses zu, dass sie positiv und konstruktiv in die dritte Sitzung gehen.

Welche Auswirkungen haben die Ergebnisse der Weltsynode auf die weitere Arbeit des Synodalen Ausschusses?

Stephan Buttgereit ist Generalsekretär des Bundesverbands des Sozialdiensts katholischer Männer (SKM).

Die Weltsynode hat deutlich gemacht, dass wir beim Synodalen Weg nicht in einem Paralleluniversum der katholischen Kirche unterwegs waren, sondern uns im Zentrum der brennenden Zukunftsfragen der katholischen Kirche aufhielten. Es wurde aber auch deutlich, dass die katholische Kirche weltweit in den unterschiedlichen Kulturkreisen mit anderen Geschwindigkeiten und Schwerpunkten unterwegs ist und es unterschiedliche drängende Fragen gibt, die nach einer Beantwortung rufen. Wir müssen uns den Fragen stellen, welche die Katholik*innen in Deutschland bewegen und die Antworten finden, die jetzt schon in Deutschland kirchenrechtlich möglich sind. Eine Vertröstung auf weltkirchliche Prozesse wird für die Mehrheit der Lai*innen nicht akzeptabel sein. Da Leitung immer die Akzeptanz der Geleiteten voraussetzt, müssen sich Leiter diese Akzeptanz immer wieder neu erarbeiten. Ich hoffe, und weiß es von einigen, dass sich die Bischöfe dieser Aufgabe und Verantwortung bewusst sind.

Wie soll die Arbeit des Synodalen Ausschusses im kommenden Jahr mit Blick auf die einst für März 2026 angedachte Einrichtung eines Synodalen Rates weitergehen?

Geben Sie den Mitgliedern des Synodalen Ausschusses doch bitte die Chance und Zeit die Antworten genau auf diese Frage bei den nächsten Sitzungen zu beantworten. Wie wir beim Synodalen Weg erlebt haben, ist alles möglich. Bis zum Beweis des Gegenteils glaube ich daran, dass die wesentliche Mehrheit des synodalen Ausschusses ehrlich und konstruktiv daran arbeitet, die Frage nach dem Synodalen Rat konstruktiv und zielführend zu beantworten. Wir sollten der Kraft des Heiligen Geistes keine Grenzen setzen und zuversichtlich nach vorne schauen.

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