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Am 10./11. November findet in Essen die erste Sitzung des Synodalen Ausschusses statt. Er soll die Einrichtung eines Synodalen Rats vorbereiten, den der Vatikan mehrfach kritisiert hat. Dem Ausschuss gehören 74 Menschen an, darunter neun aus dem Bistum Münster, die wir nach ihren Erwartungen gefragt haben. Jetzt: die Antworten von Mara Klein.
Seit der letzten Versammlung des Synodalen Weges im März 2023 hat sich sowohl in Deutschland als auch weltkirchlich einiges getan. Mit welchen Gefühlen reisen Sie zum Auftakt nach Essen?
Ich reise mit gemischten Gefühlen nach Essen. Auch nach dem Ende des Synodalen Wegs haben wir noch einen sehr weiten Weg vor uns zu einer partizipativen, machtkritischen und selbstreflektierten Kirche. Der Synodale Ausschuss wird, genau wie davor der Synodale Weg, weiterhin strukturell von den Problemen geprägt sein, an denen wir versuchen zu arbeiten – insbesondere Machtungleichgewicht.
Gerade erst ist die erste von zwei Weltsynoden-Versammlungen zu Ende gegangen. Inwieweit fühlen Sie sich in Ihren und in den Anliegen des Synodalen Weges bestärkt?
Viele Stimmen aus der Weltkirche haben die Anliegen gespiegelt, die wir auch im Synodalen Weg in Deutschland behandelt haben. Auch wenn ich die Antworten der Synode bisher erwartungsgemäß schwach einschätze, denke ich, dass es zumindest die Chance eines Kulturwandels in der Kirche gibt. Die Probleme, mit denen wir uns beschäftigen – Missbrauch, strukturelle Ungleichheit und Mangel an Partizipation und Transparenz –, sind und bleiben dringende Probleme der Kirche, sowohl vor Ort als auch in Rom.
Welcher Tagesordnungspunkt der ersten Sitzung ist Ihnen besonders wichtig? Und warum?
Am wichtigsten ist mir TOP 3: „Arbeitsweise des Synodalen Ausschusses“. Die Satzungsdebatte wird sicherlich die zukünftige Arbeit des Ausschusses prägen und entscheidet sowohl über Verfahrensfragen als auch über das Klima in den Sitzungen.