Anzeige
Das Jugendfestival der bundesweit aktiven Schönstattjugend findet in diesem Jahr auf Grund der Pandemie-Situation an fünf verschiedenen Standorten in Deutschland, Schweiz und Österreich statt. Deshalb werden sich auch in der Schönstatt-Au in Borken vom 3. bis 5. September mehr als 200 Jugendliche und junge Erwachsene treffen. Im Gespräch erklärt Johanna Hollstegge von der Borkener Schönstattjugend, was es mit dieser kirchlichen Gemeinschaft auf sich hat.
Frau Hollstegge, auf was dürfen sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen beim Glaubensfestival freuen?
Sie dürfen sich auf Begegnung freuen, können neue Menschen kennenlernen und alte Bekannte wiedertreffen. Es wird ein buntes Bühnenprogramm zum Motto „Blick Richtung Horizont - das Morgen gehört uns“ geben, verschiedene kreative oder thematische Workshops, Zeit für Austausch und gemeinsames Feiern. Wir feiern die Verbundenheit im Glauben in Morgen- und Abendgebeten und dem Sonntagsgottesdienst.
Die Schönstatt-Bewegung gilt als fromme Vereinigung. Wie stark kirchlich eingestellt muss man sein, um an den Tagen in Borken teilzunehmen?
Johanna Hollstegge aus Borken engagiert sich in der Schönstattjugend. | Foto: privat
Wir laden alle ab 16 Jahren ein, die offen sind, sich selbst ein bisschen auf die Spur zu kommen und im Nebel der Ungewissheit in unserer Welt und Zeit den eigenen Kompass auszurichten auf das, was jedem und jeder Einzelnen wichtig ist. Man muss dafür Schönstatt nicht kennen und auch nicht kirchlich verwurzelt sein, aber da wir gemeinsam auch beten und man mit der Schönstatt-Spiritualität bei der Liebesbündnisfeier am Samstagabend in Berührung kommen, ist eine gewisse Offenheit dem Glauben gegenüber sicher hilfreich. Wir gestalten das Festival aber sehr frei. Jede und jeder entscheidet selbst, wie und an welchen Programmpunkten er oder sie teilnimmt.
Schon lange hat die Kirche Schwierigkeiten, junge Menschen für den Glauben zu begeistern. Welche Erfahrungen machen Sie in Ihrem Engagement für die kirchliche Jugendarbeit?
Ich merke, wie wichtig es ist, frei und authentisch von persönlichen Glaubenserfahrungen zu sprechen, statt Katechese ein offener Austausch über eigene Fragen, Zweifel, Sehnsüchte und Hoffnungen. Kirchliche Jugendarbeit sollte von den einzelnen Persönlichkeiten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gedacht werden. Als Zeugin der Liebe Gottes in meinem persönlichen Leben und Alltag und in meinem Einsatz für die Menschen und die Welt kann ich andere begeistern für das Mehr, das das Leben zu bieten hat.
Was bedeutet die Schönstatt-Au für Sie?
Ein Ort, der jede und jeden einlädt, so sein zu können, wie er und sie ist. Es ist ein Ort der Begegnung und der Freundschaft. Dort kann dann auch Gott erfahrbar werden. Und wenn junge Menschen erfahren, dass sie gebraucht sind mit ihren persönlichen Stärken und Schwächen, dann kann Begeisterung sich den Weg in die Herzen bahnen, um so entschieden zu sich zu stehen und selbst zu Weltgestalterinnen und Weltgestaltern zu werden und auch die Zukunft der Kirche mitgestalten zu wollen.
Seit vielen Jahren engagiert sich Johanna Hollstegge aus Borken in der dortigen Schönstattbewegung für Mädchen und junge Frauen. Mehr als 300 Mädchen und junge Frauen sind in Gruppen der Borkener Schönstatt-Au aktiv. Die Schönstattjugend als Teil der internationalen Schönstattbewegung versteht sich als Gebets- und Weggemeinschaft. Gründer der Bewegung war Pater Josef Kentenich (1885-1968). Informationen über die Gemeinschaft und das Glaubensfestival in Borken unter www.schoenstatt-au.de.