Erste Beauftragte für Nachhaltigkeit im Bistum Münster

Was macht eine Caritas-Klimamanagerin, Frau Schwarzmann?

Premiere im Bistum Münster: Caritas-Klimamanagerin fördert nachhaltige Ideen. | Video: Marie-Theres Himstedt

  • „Öko-Hausmeisterin?“ – Auch das, aber noch viel mehr: Sandra Schwarzmann ist die erste Beauftragte für Nachhaltigkeit eines Caritasverbands im Bistum Münster.
  • Ihre Aufgabe ist es, für das Thema Klimaschutz Ideen der Mitarbeitenden des Caritasverbandes Emsdetten-Greven zu sammeln.
  • Als Klima-Managerin begleitet sie den Prozess, „Veränderung als Teil unseres Alltags wahrzunehmen“. So könnten Ängste vor dem Klimawandel abgebaut werden.

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Ob sie die neue „Öko-Hausmeisterin“ sei? Über solche witzig gemeinten Nachfragen kann Sandra Schwarzmann schmunzeln. Natürlich sind Energiespartipps im Büroalltag sinnvoll, und ein Teil ihrer neuen Aufgabe ist es auch, diese für den Caritasverband zu analysieren und weiterzuentwickeln, „aber hauptsächlich höre ich zu und sammele Ideen“, sagt Sandra Schwarzmann mit einem breiten Lächeln.

Die 28-Jährige aus Osnabrück ist die erste „Klimamanagerin“ der Caritas im Bistum Münster – das gab es so vorher noch nicht bei dem Verband. „Ich finde es auf jeden Fall sehr cool, dass ich die Möglichkeit habe Strukturen aufzubauen, Visionen zu begleiten und dann im Alltag konkret umzusetzen“, sagt Sandra Schwarzmann, die bereits zeitweise als Assistenz im Caritasverbands Emsdetten-Greven gearbeitet hat.

Ziel: Klimaneutral bis 2030

Als „Beauftragte für Nachhaltigkeit und Klimaschutz“ kümmert sie sich nun mit einer Teilzeitstelle um eine bessere Vernetzung und Umsetzung von Umweltthemen mit den Mitarbeitenden und Menschen, die die Hilfsangebote des Verbandes links der Ems wahrnehmen.

Hintergrund der neuen Stelle sind die Ziele des Caritas-Bundesverbandes unter Einbeziehung der Umwelt-Enzyklika des Papstes „Laudato si“ von 2015, mit allen seinen 25.000 Einrichtungen bis 2030 klimaneutral zu werden. Es gehe besonders um den Aspekt weltweiter ökologischer und sozialer Gerechtigkeit, teilte der Ortsverband mit.

Flexible Pendlertickets für Caritas-Mitarbeitende?

„Start-up“ lautet der Titel des Nachhaltigkeits- und Klimaschutzprojekts des Caritasverbands Emsdetten-Greven, das auch mit Mitteln des Bistums Münster gefördert wird, mit dem Sandra Schwarzmann die nächsten zwei Jahre Verbesserungen konkret an den Start bringen will.

„Ich möchte kein abstraktes Umweltmanagement auflegen“, sagt Schwarzmann, die in Osnabrück Management für Non-Profit-Organisationen studiert hat und sich in ihrer Masterarbeit mit Organisations- und Personalentwicklung unter dem Aspekt der Zukunftsforschung befasst hat. Vom großen Ganzen hin zu umsetzbaren Anregungen für den Betriebsalltag möchte sie die Mitarbeitenden und deren Ideen mitnehmen, zum Beispiel mit einem Newsletter. Dieser erscheint alle zwei bis drei Monate und enthält unter anderem die Umweltleitlinien des Verbandes, aber auch konkrete Tipps, die Mitarbeitende zuvor an Sandra Schwarzmann herangetragen haben: „Da kommt ganz viel zusammen, das finde ich total klasse und spannend. Eine Idee lautete zum Beispiel, ob es nicht flexiblere Pendlertickets geben könnte, die sich Mitarbeitende teilen können. Es ist ja nicht jeder jeden Tag vor Ort.“

Sie betont aber auch, dass das Caritasverband Emsdetten-Greven gut aufgestellt sei, mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Caritas-Haus an der Bachstraße in Emsdetten, Blockheizkraftwerke in Einrichtungen, Geothermie, den E-Bikes für Mitarbeitende und acht Elektroautos in der Fahrzeugflotte. Als Klimamanagerin begleitet sie den Prozess, „Veränderung als Teil unseres Alltags wahrzunehmen“. So könnten Ängste vor dem Klimawandel abgebaut werden.