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Der Gründonnerstag ist der erste der so genannten Drei Österlichen Tage; an diesem Tag erinnert sich die Kirche an das letzte Abendmahl und die Nacht vor dem Leiden Jesu.
Der Gründonnerstag ist der erste der so genannten Drei Österlichen Tage; an diesem Tag erinnert sich die Kirche an das letzte Abendmahl und die Nacht vor dem Leiden Jesu.
Jesus hat vor seinem Leiden und Sterben mit seinen Jüngern ein letztes Mahl gehalten. Er hat dabei Brot und Wein genommen und es seinen Jüngern gereicht mit den Worten: „Dies ist mein Leib, dies ist mein Blut.“ Dann hat er hinzugefügt: „Tut dies zu meinem Gedächtnis.“
Einsetzung der Eucharistie
In diesem Moment hat Jesus nach Verständnis der katholischen Kirche das Sakrament der Eucharistie eingesetzt. An das Geschehen erinnert der Gottesdienst am Abend des Gründonnerstags in besonderer Weise.
Die hohe Bedeutung dieses Vorgangs wird dadurch hervorgehoben, dass im Neuen Testament vier Mal darüber berichtet wird: in drei der vier Evangelien und im Ersten Brief an die Korinther (1 Kor 11,23-25). Wenn die Kirche Eucharistie feiert, hält sie nicht nur ein Gedächtnismahl, sondern Christus bleibt in ihr handelnd gegenwärtig.
Warum ist der Donnerstag grün?
Der Name Gründonnerstag leitet sich mutmaßlich von dem mittelhochdeutschen „Greinen“ (weinen) ab, vermutlich deshalb, weil in der römischen Kirche an diesem Tag die öffentlichen Büßer wieder in die Gemeinschaft aufgenommen wurden.
Der Gottesdienst am Gründonnerstag erinnert an das Letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern. Unser Bild zeigt eine Nachstellung des Geschehens während des Weltjugendtags 2008 in Sydney. | Foto: Michael Bönte
Mit der Abendmesse am Gründonnerstag beginnt die Feier vom Leiden, Sterben und Auferstehen Christi. Die ganze Gemeinde soll sich zu dieser Messe versammeln; andere Eucharistiefeiern sollen (ausgenommen die Chrisam-Messe) nicht gefeiert werden.
Zum Gloria läuten alle Glocken, danach verstummen sie bis zur Osternacht; ebenso soll die Orgel nicht mehr gespielt werden. Nach dem Evangelium sieht die Messordnung in Anlehnung an die Erzählung des Evangelisten Johannes eine Fußwaschung vor. Sie soll ein Ausdruck dienender Liebe sein, wie der Liturgiewissenschaftler Rupert Berger schreibt.
Nach dem Schlussgebet werden die verwandelten Hostien in einer Prozession zu einem Nebenaltar oder in eine Seitenkapelle übertragen; der Altarschmuck als Zeichen der Trauer entfernt. In der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag finden in vielen Kirchen Nachtwachen statt. In der Anbetung können die Abschiedsreden Jesu an seine Jünger und das Wachen Christi am Ölberg betrachtet werden, so Berger.