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Bei einem Gottesdienst mit der Queer-Gemeinde Münster hat der emeritierte Weihbischof Dieter Geerlings den Mut der 125 katholischen Mitarbeitenden gewürdigt, die sich im Zug der Aktion #OutInChurch als nicht-heterosexuell geoutet haben. Diese Menschen auch aus dem Bistum Münster hätten sich „in das Feuer kirchlicher Diskriminierung gestellt“, sagte Geerlings nach Angaben der Bischöflichen Pressestelle.
Der Weihbischof schloss sich Forderungen an, Diskriminierungen im katholischen Arbeitsrecht unter anderem für queere Menschen zu beenden: „Das kirchliche Arbeitsrecht soll Arbeitsverhältnisse regeln, nicht Lebensverhältnisse.“
„Homophobie verletzt Menschenrechte“
Geerlings äußerte sich empört, dass Menschen – etwa homosexuelle Paare – nicht gesegnet werden, obwohl sie darum bitten. Den Segen zu verweigern sei „ein Fluch“, so der Weihbischof, Homophobie verletze Menschenrechte. Er teilte die Sicht der Würzburger Theologieprofessorin Hildegund Keul, wonach eine radikale Umkehr notwendig sei, „damit aus dem Fluch endlich ein Segen wird“.
Geerlings war bereits mehrfach bei der Queer-Gemeinde zu Gast, wo lesbische, schwule, bisexuelle, Transgender, intersexuelle, queere und diverse Menschen zusammenkommen. Gemeindevertreter Jan Baumann sagte laut Pressestelle, die Queer-Gemeinde fühle sich wertgeschätzt, „nicht zuletzt durch die Unterstützung der Pfarrei St. Joseph Münster-Süd“.