Genn: „Wir verlieren einen herausragenden Weihbischof“

Weihbischof Geerlings tritt aus Gesundheitsgründen zurück

Papst Franziskus hat das Rücktrittsgesuch von Weihbischof Dieter Geerlings (70) angenommen. Er hatte den Papst aus gesundheitlichen Gründen um seine Entpflichtung gebeten. Bischof Felix Genn äußerte sich verständnisvoll und dankte für Geerlings' Wirken.

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Papst Franziskus hat am Freitag das Rücktrittsgesuch von Weihbischof Dieter Geerlings (70) angenommen. Er hatte den Papst im September aus gesundheitlichen Gründen um seine Entpflichtung gebeten, teilte die Bischöfliche Pressestelle mit.

Geerlings war seit August 2010 Regionalbischof für die Bistumsregion Coesfeld/Recklinghausen. Bei ihm war im November 2015 eine Krebserkrankung erkannt worden. Als Folge musste ihm der Magen entfernt werden. Die Behandlung verlief erfolgreich, sodass Geerlings seit Ende 2016 wieder in Vollzeit Dienst tat. Das gute Behandlungsergebnis ist nach Angaben der Pressestelle stabil.

 

Bisheriger Weihbischof bedauert seinen Schritt

 

Es habe sich aber gezeigt, dass die Einschränkungen im Alltag sich nicht „mit dem Arbeits- und Terminplan“ und den „Belastungen im Amt eines Weihbischofs verbinden lassen“. Ein ärztliches Gutachten habe „dringend und zeitnah“ die Emeritierung empfohlen.

„Ich bedauere es sehr, dass ich dem Papst meinen vorzeitigen Amtsverzicht anbieten musste“, sagte Geerlings laut Pressestelle. Soweit es seine Gesundheit zulasse, werde er den Bischof und die anderen Weihbischöfe weiterhin unterstützen.

 

Genn: Geerlings wird weiterhin Dienst tun

 

Bischof Felix Genn sagte, er verliere „einen herausragenden Weihbischof, der mir in vielerlei Hinsicht eine große Unterstützung war“. Geerlings sei auch als Weihbischof „immer und zuerst Seelsorger“ und nah an den Sorgen der Menschen gewesen, auf die er ohne Berührungsängste zugegangen sei. Zugleich äußerte Genn sich „dankbar“, dass der Papst das Rücktrittsgesuch angenommen hat: „Auch Weihbischöfe und Bischöfe müssen auf ihre Gesundheit Rücksicht nehmen.“

Genn kündigte an, Geerlings werde im Rahmen seiner Möglichkeiten weiterhin Dienst tun, Firmgottesdienste feiern und andere Termine wahrnehmen. Er amtiere aber nicht mehr als Regionalbischof und wirke auch in den Leitungsgremien des Bistums nicht mehr mit. Allerdings bleibt er laut Generalvikariat Bischöflicher Beauftragter für die Seelsorge für Katholiken anderer Muttersprachen, Rektor der Clemenskirche in Münster und Mitglied des Domkapitels am St.-Paulus-Dom in Münster.

 

Bundesweite Aufgaben abgegeben

 

Seine bundesweiten Aufgaben gibt Geerlings ab. Er war lange Jahre stellvertretender Vorsitzender der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz. Zudem gehörte er der Caritas-Kommission der Bischöfe an.

Dieter Geerlings wurde 1947 in Emmerich geboren und 1973 zum Priester geweiht. Vor seiner Bischofsweihe am 29. August 2010 war er 22 Jahre lang Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbands. Domkapitular ist er seit 1995. Sein bischöflicher Wahlspruch ist „Caritas dei diffusa in cordibus – Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen“ (Röm 5,5).

Caritas bedauert Rücktritt
Der Caritasverband für die Diözese Münster bedauere den Rücktritt von Weihbischof Geerlings sehr, da er auch nach seiner Zeit als Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbands die Caritas in seiner Region, im Bistum und auf Ebene der Deutschen Bischofskonferenz immer sehr unterstützt und gefördert habe. Auf Anfrage von „Kirche-und-Leben.de“ sagte Diözesan-Caritasdirektor Heinz-Josef Kessmann: „Andererseits haben wir natürlich Verständnis für die Notwendigkeit dieses Schrittes und wünschen ihm jetzt mehr Ruhe und Zeit, auch für seine Gesundheit. Wir sind uns sicher, dass er unserer Arbeit nach seinen Möglichkeiten verbunden bleiben wird!“

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