Videokonferenz zwischen Landwirtschaft, Handel und Politik für 13. Januar angesetzt

Weihbischof Theising pocht auf bessere Preise für Landwirte

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Der Münsteraner Weihbischof Wilfried Theising fordert faire Preise für landwirtschaftliche Produkte. Auch der stellvertretende Direktor der Katholischen Landvolk-Hochschule in Oesede, Johannes Pott, kritisierte die Entwicklungen in den vergangenen Monaten. Die niedersächsischen Bischöfe hatten bereits im Sommer ihre Solidarität mit den Bauern bekundet.

Der Münsteraner Weihbischof Wilfried Theising fordert faire Preise für landwirtschaftliche Produkte. „Man kann den Landwirten nicht alleine die Verantwortung überlassen und dann gleichzeitig erwarten, dass Lebensmittel immer billiger werden“, sagte er am Montag dem Kölner Online-Portal domradio.de. Auch der stellvertretende Direktor der Katholischen Landvolk-Hochschule in Oesede, Johannes Pott, kritisierte die Entwicklungen in den vergangenen Monaten. So sei es immer wieder zu Preissenkungen gekommen, „die aus Sicht der Landwirte nicht nur unnötig, sondern zum Teil sogar provokant waren“.

Im Milchviehbereich sei die preisliche Lage seit Jahren schwierig, so Pott. Aktuell gelte das auch für den Schweinebereich. Neben den fallenden Preisen müssten Bauern mit immer strengeren Auflagen des Gesetzgebers zurecht kommen. Zudem fühlten sich die Landwirte „häufig als die Buhmänner der Nation“. Pott sprach von gesellschaftlichem Druck.

 

Bischöfe bekunden Solidarität mit Landwirten

 

Zum Jahresende protestierten Landwirte in mehreren Bundesländern gegen eine geplante Senkung des Butterpreises bei Aldi. Unter anderem blockierten sie mit Traktoren die Zufahrtswege zu Aldi-Lagern in Niedersachsen.

Weihbischof Theising, der für den Offizialatsbezirk Oldenburg mit Sitz in Vechta zuständig ist, hatte bereits im Sommer seine Solidarität mit den Bauern bekundet. „Wir sehen die wirtschaftlich schwierige Lage vieler Betriebe“, schreiben er sowie die niedersächsischen Bischöfe Franz-Josef Bode (Osnabrück) und Heiner Wilmer (Hildesheim) in einem offenen Brief. Die Kirchenmänner wiesen auf die Existenzsorgen vieler Landwirte wegen extremer Wetterlagen, der Corona-Krise und wegen politischer Entscheidungen hin.

 

Pott: Lebensmitteleinzelhändler sind keine karikativen Einrichtungen

 

Mit Blick auf eine für den 13. Januar geplante Videokonferenz zwischen Vertretern aus Landwirtschaft, Handel und Politik äußerte sich Pott skeptisch. Die Lebensmitteleinzelhändler seien keine karikativen Einrichtungen. „Die werden, im Rahmen des Erlaubten, immer das tun, was sie immer getan haben, nämlich den maximalen finanziellen Nutzen für sich herausschlagen.“

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